Arjen Robben plant sein Comeback beim FC Bayern München

Es wäre ein krönender Abschluss dieses Jahres, für den FC Bayern - und speziell für Arjen Robben. "Ich hoffe, dass ich das letzte Spiel im Pokal noch absolvieren kann", sagte der Niederländer bei seinem Fanklubbesuch am Sonntag. Robbens Plan: Vier Tage vor Weihnachten, am 20. Dezember, will er im Achtelfinale des DFB-Pokals wieder auf dem Platz stehen. Und gewinnen.
Denn dann wartet der Lieblingsgegner: Borussia Dortmund. So der Traum. Doch wie real ist dieser? Gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr, Sky) steht Robben heute auf jeden Fall nicht im Kader. "Da kann man keine Prognose stellen, muss abwarten, Geduld haben", sagte Trainer Jupp Heynckes am Dienstag. Optimismus klingt anders.
Es war Anfang November , als Robben im Liga-Spiel in Dortmund mit einem Schlenzer zum 1:0 traf - und damit seinen Teil zur BVB-Krise beisteuerte. Robben, der Champions-League-Schreck von 2013, der in 21 Spielen gegen den nationalen Rivalen schon elfmal traf. Er wäre Bayerns Joker im Christmas-Kracher. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete ein Weiterkommen gegen Dortmund als "perfektes Weihnachtsgeschenk".
Nach seinem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel, den sich Robben im Champions-League-Spiel gegen den RSC Anderlecht zuzog, und einer Entzündung am Ischiasnerv, hat der 33-Jährige das Training inzwischen wieder aufgenommen. Bis zur Dortmund-Partie hat er noch eine Woche Zeit. Trainer Jupp Heynckes muss das Risiko abwägen, ob er seinen Star so früh wieder einsetzt.
Eine Frage der Geduld - ebenso wie bei Robbens Vertragssituation. Das Arbeitspapier des Niederländers hat nur bis Sommer Gültigkeit, Robbens Zukunft ist ungewiss. "Es gab noch keine Gespräche", verriet er. "Keiner ist auf mich zugekommen, deswegen warte ich ruhig ab." Im "Kicker" sagte Robben zuletzt, dass "nach dieser Saison Schluss" sein könne, "es kann nochmal was Neues kommen, oder aber ich spiele noch drei Jahre bei Bayern". Dann hätte er Tom-Starke-Niveau erreicht.
Ähnlich ist die Lage bei Franck Ribéry. Der Franzose wird im April 35, doch Heynckes sagte vor einer Woche, dass Ribéry noch "ein, zwei Jahre" spielen könne. Die Bosse haben bislang nicht final darüber beraten, wie es mit der Flügelzange weitergeht. Am Rande des Fanklub-Treffens in Mühldorf am Inn betonte Rummenigge, dass bei Robben und Ribéry wohl erst zu Beginn des kommenden Frühjahres eine Entscheidung falle.
Beide seien "hochverdiente Spieler. Wir wissen, was wir an ihnen haben", so Rummenigge. Doch die Verletzungsanfälligkeit der Topstars ist auch den Bossen nicht verborgen geblieben. Auch Heynckes sieht keinen Grund zu großer Eile. "Man hat Zeit bis zur Sommerpause. Man darf sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen, erklärte der Bayern-Coach.
Mögliche Nachfolger drängen sich bereits auf. Kingsley Coman brilliert in dieser Saison, der 21-Jährige hat sich zu einer erstklassigen Alternative auf der Außenbahn entwickelt. Und auch Serge Gnabry, der derzeiut an Hoffenheim ausgeliehen ist, deutet sein Potenzial immer wieder an. Rummenigge erklärte, dass der Angreifer in der nächsten Spielzeit für Bayern auflaufen werde. Ob das für Robben und Ribéry auch gilt?