Arjen Robben: "Ich bin bitter enttäuscht"
Arjen Robben vom FC Bayern München fällt nach dem Horror-Foul mit Knieverletzung sechs Wochen aus. Dabei war der Bayer in der Form seines Lebens.
München - Arjen Robben schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, als er vom Platz getragen wird. Schon wieder er, schon wieder verletzt, diesmal am rechten Knie. Es ist wie verhext, die Verletzungsmisere des Niederländers vom FC Bayern.
Der (unabsichtliche) Tritt von Augsburg-Keeper Marwin Hitz und die Folgen: "Arjen Robben hat eine tiefe Risswunde, bis ins Kniegelenk", stellt Vereinsdoc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt fest. Schlimmer: "Durch einen Schuhstollen wurde der Oberschenkelknochen im rechten Bein eingedrückt und ist massiv eingeblutet." Ausfalldauer: sechs Wochen! Keine Klub-WM für Robben.
Dabei befand sich der 29-Jährige doch gerade in der Form seines Lebens. Fünf Tore in den letzten vier Spielen, insgesamt schon mehr als in der Vorsaison, Schwungrad auf Außen. "Natürlich bin ich bitter enttäuscht", sagt Robben. "Ich war so gut drauf, habe mich auf jedes Spiel mit unserer Mannschaft Freude. Nun das."
Man muss Mitleid mit ihm haben, dem so oft Verletzten. Pep Guardiola hatte ihn bislang sehr dosiert eingesetzt, sagte noch am Samstag: "Ich klopfe auf Holz, er war noch nicht verletzt." Konter von Thomas Müller am Mittwoch, nach dem Robben-Aus: "Wenn’s passiert, passiert’s. Da hilft’s einem dann auch nichts, wenn man vorher auf Holz geklopft hat."
Die Anteilnahme ist groß. Sportvorstand Matthias Sammer sagt: "Das mit Arjen tut uns unendlich leid: erstens für den Jungen selbst, zweitens, weil er in einer super Form war. Arjen war derzeit wohl in der Form seines Lebens, hat so viele Spiele für uns mitentschieden. Sein Ausfall ist bitter."
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20 Verletzungen hat Robben in seiner Profi-Laufbahn schon hinter sich. Meistens muskuläre Geschichten, oft war auch das rechte Knie betroffen. Und meistens erwischt es Robben in der Hinrunde. Masseur Gerry Hoffmann hat ihm deswegen mal im Scherz gesagt, er brauche erst ab Oktober zu kommen. "Ich habe gelernt, damit umzugehen", sagte Robben vor Kurzem, "ich kenne meinen Körper jetzt durch und durch." Nur gegen die Stollen eines Torhüters ist Robben so natürlich nicht geschützt.
Neben der Klub-WM wird Robben nun auch das Trainingslager in Doha/Katar (5. bis 14. Januar) verpassen. Dort hat er sich zuletzt immer den Feinschliff für starke Rückrunden geholt, jetzt kann er sich erst wieder Ende Januar ins Team kämpfen.
Weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung kann Robben so auch nicht sammeln. Immerhin: In Uli Hoeneß hat er einen großen Fan, mit einem großen Herzen. "Er ist einer der besten Profis, die je in unserem Verein gearbeitet haben – und deswegen wird er immer bei uns bleiben", hatte der Präsident im Oktober 2012 gesagt. Und nun: "Wir werden eine Lösung finden."
Robben beißt sich eben immer durch. Jetzt verspricht er: "Ich komme fit zurück, werde dann mit der Mannschaft die Ziele anpacken, die wir uns für diese Saison vorgenommen haben."