Arjen Robben: Erster Sieger 2013

Arjen Robben vom FC Bayern schuftet fürs x-te Comeback. In der AZ erklärt er, wie gut es ihm tut, "endlich wieder mit den Jungs zu spielen" - und wie fit er schon ist.
Doha - Arjen Robben war wieder nicht bei der Mannschaft. Wie so oft im letzten Jahr, in all den Jahren. Der Holländer fehlte beim gestrigen Abflug des FC Bayern ins Wintertrainingslager in Katar - doch diesmal war alles gut. Denn Robben konnte den Rest der Bayern-Profis am Mittwochnachmittag in der Lobby des Hotels "Grand Heritage Doha" willkommen heißen. Er war schon da, gut gebräunt.
14 Tage hatte der 28-Jährige mit seiner Familie in Dubai, etwa eine Flugstunde entfernt, Urlaub gemacht. Wegen der kurzen Anreise musste Robben nicht extra zum Abflug nach München zurückfliegen. Trainer Jupp Heynckes genehmigte die Ausnahme.
Seine prächtige Laune wollte Robben nicht verbergen. Jeden der Trainer, Physiotherapeuten und Mitspieler begrüßte er mit Handschlag, selbst Franck Ribéry, mit dem er schon manche (sogar handgreifliche) Auseinandersetzung hatte, herzte er zur Begrüßung innig. Ein wahrhaft frohes neues Jahr?
Für Robben ging es schon mal gut los. Denn beim ersten Training unter Flutlicht ab 19 Uhr Ortszeit auf dem Gelände der "Aspire Academy for Sports Excellence" konnte er mitmachen – nicht nur das Aufwärmprogramm. Alles. Teils noch etwas vorsichtig und nicht mit letztem Risiko, jedoch als vollwertiges Mitglied beim Trainingsspielchen elf gegen elf zum Ende der Einheit.
Wer will es ihm verdenken? Nur ganze neun (von insgesamt 26) Pflichtspielen in Meisterschaft, Pokal und Champions League konnte Robben in der Hinrunde bestreiten. Ganze 706 Spielminuten stand er auf dem Platz. Im DFB-Pokal glückten ihm zwei Treffer, auf europäischer Bühne einer, in der Liga keiner.
Eine bittere Bilanz. Im September plagten ihn Leisten- und Oberschenkelprobleme. Seit dem 14. November, als sich Robben im Testländerspiel seiner Holländer gegen die DFB-Elf einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel holte, kam er gar nicht mehr richtig auf die Beine.
Als der Muskel verheilt war, peinigte ihn eine Bandscheiben-Vorwölbung an der Lendenwirbelsäule. "Vom Rücken strahlt der Schmerz ins rechte Bein", erklärte er damals. Eine alte Problemzone, das alte Lied: Robbens Leiden. Immer wieder Reha: Mit Physiotherapie, Spritzen und Rückentraining.
Vorbei. In Doha startet Robben nun sein x-tes Comeback. Auch wenn es nur im Trainingsdress war. "Es geht mir ganz gut. Zum ersten Mal endlich wieder mit den Jungs zu spielen, hat sich richtig gut angefühlt", sagte er nach der Einheit zur AZ, "es hat Spaß gemacht."
Wie fit fühlt er sich? Robben zur AZ: "Vor der Winterpause konnte ich nur so ein bisschen mitmachen, jetzt endlich wieder so richtig. Für den ersten Tag war das schon gut. Aber zu 100 Prozent bin ich noch nicht fit, das kann ich auch nicht sein. Vielleicht am Ende der Woche hier. Ich brauche noch einige Trainingseinheiten und Spiele, um wieder richtig reinzukommen. Aber es ist gut, dass es wieder einen Anfang gibt, dass ich hier richtig arbeiten kann."
Bevor es zurück ins Hotel ging, setzte sich Robben auf die Bank neben dem Platz, senkte den Kopf und nahm einen Schluck aus einer Elektrolyth-Pulle. Ein Moment, den ganz allein und ganz für sich genoss. Er, der erste Sieger des Bayern-Kaders 2013.
"Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass ich gesund bleibe und so viele Spiele wie möglich machen kann", sagte Robben, "der Rest kommt von alleine."