Arjen Robben: Das steckt hinter dem Schuhputzjubel
München - Es ist die 47. Minute: Bastian Schweinsteioger läuft auf den jubelnden Arjeb Robben zu, der wie wild mit seinem Zeigefinger auf seinen rechten Fuß deutet. Schweinsteiger nimmt den Fuß des Niederländers hoch und führt Wisch- und Putzbewegungen vor.
Robben hatte soeben das 4:0 beim 8:0-Erfolg des FC Bayern über den Hamburger SV erzielt. Nichts ungewöhnliches, schließlich war es Robbens 14. Saisontor. Das Ungewöhnliche daran: Es war mit rechts.
Dazu Robben: "Die Jungs machen manchmal ein bisschen Spaß über meinen rechten Fuß. Vielleicht haben die da auch recht, weil der einfach nicht so gut ist. Aber manchmal geht dann doch was." Und Schuhputzer Schweinsteiger war ganz begeistert ob der Aktion des nun Führenden in der Torschützenliste: "Das freut uns, dass er heute mal ein Tor mit rechts gemacht hat. Das passiert ja auch nicht alle Tage. Das war die größte Überraschung des Tages."
Robben hatte den völlig überforderten Gegenspieler Ronny Marcos auf dem rechten Flügel ausgetanzt - nicht zum ersten Mal an diesem Samstagnachmittag - und war - Überraschung eins - rechts an ihm vorbeigezogen und hatte - Überraschung zwei - mit dem rechten Fuß auf den kurzen Pfosten abgezogen. Tor! Mit rechts!
Zur Lobes-Hymne auf den Niederländer - auch von der AZ gab es die Note 1 - holten anschließend nicht nur die Bayern-Oberen aus. "Natürlich hat er wieder super gespielt. Aber das ist ja eher die Norm als die Ausnahme", sagte Karl-Heinz Rummenigge. "Für mich ist er der beste Feldspieler der Welt momentan. Wenn er den Ball hat, ist Alarmstufe Rot für jede gegnerische Abwehr."
Auch die Gegner feierten den doppelten Torschützen. Dazu HSV-Sportvorstand Dietmar Beiersdorfer: "Arjen Robben war alleine das Eintrittsgeld wert. Als er ausgewechselt wurde, habe ich überlegt, ob ich klatschen soll, wir lagen ja schon deutlich hinten. Dann habe ich es gemacht. Die Ehre muss man ihm erweisen."
