Anklage! Hoeneß "überrascht" über unwirksame Selbstanzeige

Also doch! Uli Hoeneß muss sich wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Hoeneß: "Bin sehr überrascht, dass unsere Selbstanzeige nicht für wirksam erklärt worden ist."
dpa/az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Also doch! Uli Hoeneß muss sich wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Hoeneß: "Bin sehr überrascht, dass unsere Selbstanzeige nicht für wirksam erklärt worden ist."

München – Uli Hoeneß kommt auf die Anklagebank. Der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München muss sich im kommenden Frühjahr wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II habe die Anklage gegen den 61-Jährigen „unverändert“ zugelassen, teilte die Pressestelle des Oberlandesgerichts München am Montag mit.

Uli Hoeneß nach der Ankunft am Mannschaftshotel in Pilsen: "Ich bin überrascht, dass die Selbstanzeige nicht als wirksam erachtet wurde. Wir werden bis zum Prozess im März alles dafür tun, um das Gericht von unseren Argumenten zu überzeugen. Ich habe nicht gewusst, was das Gericht entscheidet. Wir müssen uns mit dieser Situation auseinandersetzen und uns auf den Prozess vorbereiten.

Es ist keine Überraschung, dass mir der Aufsichtsrat den Rücken gestärkt hat. Aufsichtsrat, Verwaltungsbeirat und Fans haben mir von Anfang an den Rücken gestärkt, das hat mir und meiner Familie in den letzten schweren Monaten sehr geholfen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

Anklage gegen Uli Hoeneß: Das sagt der FC Bayern

 

Der Planung des Gerichts zufolge muss Hoeneß damit vom 10. März an auf der Anklagebank Platz nehmen. Insgesamt sind bisher vier Verhandlungstermine angesetzt, zudem ist die Vernehmung von vier Zeugen geplant. Die Staatsanwaltschaft München II hatte Ende Juli Anklage gegen den 61 Jahre alten Vereinsboss erhoben.

Lesen Sie hier: Die Chronologie der Steuer-Affäre

Mit der Zulassung der Anklage erreicht die Steueraffäre des früheren Nationalspielers einen neuen Höhepunkt. Im April waren die Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Hoeneß wegen Steuerhinterziehung öffentlich bekanntgeworden. Der Bayern-Präsident hatte sich im Januar selbst beim Finanzamt angezeigt.

Lesen Sie hier: <strong>Alle News zu Uli Hoeneß und der Steuer-Affäre</strong>

Trotz der Anklage soll Hoeneß Aufsichtsratsvorsitzender der Münchner bleiben, hieß es in einer Mitteilung. Am Montag brach er mit dem Team von Trainer Pep Guardiola zum Königsklassen-Spiel bei Viktoria Pilsen auf.

Am vergangenen Donnerstag habe die zuständige Wirtschaftsstrafkammer per Beschluss die Anklage gegen Hoeneß zur Hauptverhandlung zugelassen, teilte Gerichtssprecherin Andrea Titz weiter mit. Einzelheiten zum Anklagevorwurf könnten „aufgrund der besonderen Geheimhaltungspflichten in Steuerstrafverfahren“ bis zur Verlesung des Anklagesatzes in öffentlicher Sitzung aber nicht mitgeteilt werden.

Hoeneß hatte sich im Januar beim Finanzamt angezeigt – kurz nachdem ein deutsch-schweizerisches Abkommen über eine Altfalllösung für Steuerflüchtlinge gescheitert war. Die Staatsanwaltschaft nahm monatelange Ermittlungen auf, in deren Zuge sie auch das Haus des Bayern-Präsidenten am Tegernsee durchsuchte. Gegen Hoeneß wurde auch ein Haftbefehl erwirkt, gegen Kaution blieb der Vereinschef jedoch auf freiem Fuß.

Hoeneß gab sein Fehlverhalten öffentlich zu: „Ich habe Riesenmist gebaut, aber ich bin kein schlechter Mensch“, sagte er einmal in einem Interview. Noch Ende Juli zeigte sich der Bayern-Präsident optimistisch in seiner schwierigen Steuer-Causa. „Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Lösung gibt.“ Verbindungen seines Steuerfalls zum FC Bayern schloss Hoeneß übrigens stets kategorisch aus. Sein Schweizer Konto sei „ganz allein Uli Hoeneß“ gewesen, beteuerte er.

Rückendeckung kam vom Bayern-Aufsichtsrat, dessen Chef Hoeneß ist. Der Aufsichtsrat des Sportvereins sei „einvernehmlich der Meinung, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG trotz der nun erfolgten Eröffnung des Hauptverfahrens weiter ausüben soll“, hieß es am Montag in einer Mitteilung.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.