Angst um die Seele des FC Bayern
MÜNCHEN - Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge will den Klub für Investoren öffnen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben (AZ berichtete). Was halten die Fans davon? Die AZ fragte bei den Fanklubs nach:
Hansi Gehrlein („Die 13 Höslwanger“): "Ich bin ein absoluter Gegner von so einem Großsponsor. Die Scheichs und Milliardäre benutzen den Verein nur als Spielball. Und bringt es was? Nein, wie man bei Chelsea sieht, die trotz der Superstars auch noch nicht die Champions League gewonnen haben. Bei Hopp und Hoffenheim ist das etwas anderes, weil Hopp den Verein im Herzen hat, dort auch schon gespielt hat. Mir gefällt einfach nicht, wenn superreiche Investoren den Klub nur zum Geldverdienen benutzen.“
Holger Spille („Klub 19 – Münchner Au“): „Grauenhaft! Wir beim FC Bayern hatten in der Vergangenheit auch ohne diese Nasen Erfolg. Beim Hopp ist es wie bei Roth in Nürnberg: Das sind alles örtliche Unternehmer mit einem Haufen Kohle, also nicht von der Fremde dazugekauft. Man muss halt unterscheiden zwischen örtlichem Fan mit viel Geld und ausländischen Heuschrecken-Investoren. Die sind grauenhaft.“
<<b>Manuel Hillwig („Bavaria Schaumburg-Lippe“): „Wenn so einer wie Abramowitsch beim FC Bayern Einzug halten würde, würde ich mir schwer überlegen, ob ich weiter Bayern-Fan bleibe. Noch schlimmer ist es bei Manchester City. Das geht gar nicht, weil dieser Scheich sich gar nicht für Fußball interessiert. Die waren immer klein, und jetzt wird versucht, den Klub groß zu machen. Die Seele des FC Bayern würde verkauft werden, wenn so ein Investor wie Abramowitsch einsteigt.“ [
Stefan Kirmair („Schlachtenbummler“): „Ich fände es ganz schlimm, weil der FC Bayern sicher die Struktur verlieren würde, die ihn auszeichnet: Viele ehemalige Spieler sind im Verein eingebunden, Bayern ist ein publikumsnaher Klub. Ein großer Geldgeber würde das kaputt machen, weil er mit seinen Millionen anschafft. Es ist nicht sinnvoll, wenn ich genügend eigene Talente habe und dann kommt einer daher und kauft für 60 Millionen einen abgetakelten Star.“
Thomas Zeitler („Berg Bazis“):„Ich bin ein Gegner von diesem Abramowitsch-System. Die Vereine sind mittlerweile Wirtschaftsunternehmen, die aus ihrem eigenen Gewinn, den sie erwirtschaften, neue Spieler kaufen. Der Abramowitsch schießt Geld von außen rein, das nicht erwirtschaftet wurde. Das ist nicht Sinn und Zweck des Fußballs.“
Hans-Peter Radolla („Red Bulls Welden“): „Ich bin sehr zufrieden so, wie die Politik von Bayern momentan ist. Ich bin ein Gegner von Investoren, weil der FC Bayern dann nicht mehr der FC Bayern ist. “
Horst Bürzle („Rot-Süß Boos“): „Ich fände es gut, aber nur, wenn der Uli Hoeneß an der Macht bleiben und alles organisieren würde. Dann könnten wir mithalten in Europa. Eine Aktiengesellschaft sind wir sowieso schon.“
Umfrage: Reinhard Franke