Angebot zurückgezogen: Hat sich Alaba im Vertrags-Poker verzockt?

München - Wohin führt der Weg von David Alaba? München wird es in Zukunft wohl nicht mehr sein. Allem Anschein nach trennen sich die Wege des FC Bayern und des Abwehr-Bosses nach der Saison. Der Vertrags-Poker zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem Österreicher, er ist so festgefahren wie noch nie!
FC Bayern zieht neues Angebot für Alaba zurück
Am Sonntagabend hat Bayern-Präsident Herbert Hainer im BR bei "Blickpunkt Sport" bestätigt, dass der FC Bayern sein Vertragsangebot zurückgezogen habe. Der Grund: Alaba, sein Vater George und Berater Pini Zahavi ließen eine Deadline verstreichen, ohne auf die Bayern-Bosse um Sportvorstand Hasan Salihamidzic zuzukommen. "Wir haben dem Berater von David beim letzten Gespräch auch gesagt, dass wir bis Ende Oktober Klarheit und eine Antwort haben wollen. Denn für so eine wichtige Position und Personalie wollen wir auch Planungssicherheit haben. Das sind wir dem Verein und den Fans schuldig", sagte Hainer in der Sendung. "Wir haben bis gestern (31. Oktober, d. Red.) nichts gehört gehabt, daraufhin hat unser Sportvorstand Hasan Salihamidzic nochmal aktiv bei dem Berater nachgehakt und die Antwort war, dass das Angebot immer noch unbefriedigend ist und wir weiter nachdenken sollen. Daraufhin haben wir uns jetzt entschieden, das Angebot komplett vom Tisch zu nehmen. Das heißt, es gibt kein Angebot mehr."

Die Bayern-Führung im Knallhart-Modus, haben sich Alaba und sein Star-Berater nun etwa verpokert? Seit Monaten verhandeln beide Seiten wegen des neuen Vertrags, Alabas aktueller läuft im Sommer 2021 aus. Immer wieder sollen Salihamidzic und Co. ein neues Angebot mit verbesserten Konditionen unterbreitet haben, immer wieder lehnte die Alaba-Seite ab. Der Hintergrund: Der 28-Jährige möchte zu den Topverdienern der Mannschaft um Robert Lewandowski, Thomas Müller und Manuel Neuer gehören.
Alaba am Montag auf Bayern-PK erwartet
Hainer selbst bezeichnete das letzte Angebot am Sonntag als "sehr gut, sehr fair und wettbewerbsfähig – vor allem in der heutigen Zeit". Zahlen nannte der Präsident freilich nicht, doch besagtes Angebot soll bei weiteren fünf Jahren ein Gehalt von elf Millionen Euro im Jahr plus bis zu sechs Millionen Euro an Prämien betragen haben. Wohl nicht genug für Alaba und seinen Berater, der im internationalen Fußball als knallharter Verhandlungspartner gilt. Ehrenpräsident Uli Hoeneß bezeichnete ihn im September im "Doppelpass" bei Sport1 als "geldgierigen Piranha".
Ausgerechnet vor dem Champions-League-Spiel am Dienstag in Alabas Heimat Österreich bei RB Salzburg ist der Wirbel um die Vertragssituation besonders brisant. Der 28-Jährige wird am Tag vor dem Spiel am Montag gemeinsam mit Flick bei der Pressekonferenz erwartet.
Bayern-Bosse suchen bereits Alaba-Nachfolger
Der amtierende Champions-League-Sieger befasst sich nun mit der Suche nach einem Alaba-Nachfolger. "Natürlich, wir müssen in die Zukunft planen", sagte Hainer auf Nachfrage im BR. Gleichzeitig stellte der Präsident klar, dass er Alaba sehr schätze und es bedauern würde, wenn sich beide Seiten am Ende der Saison trennen. Und Alaba? Der darf ab 1. Januar ganz offiziell mit anderen Vereinen verhandeln – sein Vertrag in München läuft dann nur noch ein halbes Jahr.
Die Fronten sind verhärtet – dass die Bayern Alaba nach dem Hainer-Statement nochmals ein Angebot unterbreiten, gilt als sehr unwahrscheinlich. Der Abwehr-Boss, der vor mehr als zehn Jahren den Sprung zu den Profis geschafft hatte, könnte sich im Kampf um seinen neuen Vertrag verzockt haben.