Andrea Kaiser: "Auf Fanebene kommen wir nicht zusammen"
AZ: Hallo, Frau Kaiser, Sie sind gebürtige Münchnerin, aber mit dem ehemaligen Dortmund-Star Lars Ricken verheiratet. Wem drückt bei dieser brisanten Konstellation die Fernsehschönheit Andrea Kaiser denn beim Pokalfinale die Daumen?
ANDREA KAISER: Nun, ich habe ja den Vorteil, dass mein Fanherz für die SpVgg Unterhaching schlägt. Bei meinem Mann sind die Sympathien sehr einseitig verteilt. Er ist erst am Samstag drauf, beim Champions-League-Finale, ein Fan der Bayern, diesen Samstag ist er natürlich Borusse durch und durch. Ich werde ihn wahrscheinlich nie zu einem Fan der Hachinger machen und er mich nie zu einem der Borussia.
Auf der Fanebene kommen wir nicht zusammen. Also habe ich den Vorteil, dass ich mir das Pokalfinale ganz unabhängig und neutral ansehen kann und ich einfach nur das Spiel und die Atmosphäre genießen kann. Das war ja beim Spiel der Bayern in Dortmund auch nicht anders.
Da waren Sie wahrscheinlich die Einzige im gesamten Dortmunder Stadion, die neutral war.
Das stimmt. ich habe mich immer wieder umgedreht, hinter mir saßen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge und um mich herum sonst lauter Dortmunder. Die haben alle – inklusive meines Mannes – extrem gejubelt, als Robben dann kurz vor Schluss seinen Elfmeter verschossen hat. Ich konnte einfach die Atmosphäre genießen.
Also ist kein Liebensentzug Ihres Mannes für das Münchner Kindl Andrea Kaiser zu befürchten, wenn die Bayern Dortmund schlagen sollten?
Nein, nein, mit solchen Methoden arbeiten wir bei uns dann doch nicht. Er weiß ja, was er an mir hat – und ich an ihm.
Für welchen Spieler – nicht Mann – können Sie bei den Mannschaften schwärmen?
Wen ich wirklich toll finde bei Dortmund, ist der Moritz Leitner, der hat eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht, ist ein toller Spieler. Und bei Bayern ist es der David Alaba. Der ist so unbekümmert, das ist wunderbar. Und er hat eine unglaubliche Rückrunde gespielt. Er und und Franck Ribéry zusammen auf der linken Seite, das ist pure Magie. Das ist genau der Spieler, den Ribéry braucht, um seine Klasse voll entfalten zu können.