Alles begann beim Audi-Cup
München - Im Juli 2011 hat Pep Guardiola schon mal beim FC Bayern vorbeigeschaut. Anlässlich des Audi-Cups war der FC Barcelona zu Gast in München, Jupp Heynckes zeigte Guardiola das Trainingsgelände, irgendwann später saß man im VIP-Bereich der Allianz Arena und aß zusammen.
Das alles muss auf Guardiola viel Eindruck gemacht haben. Denn beim Gehen meinte der damalige Barça-Coach zu Uli Hoeneß: "Ich kann mir vorstellen, für Bayern zu arbeiten."
So jedenfalls erzählt es der Bayern-Präsident heute. "Dann hat er uns stehen lassen und wir haben uns gedacht: Das hört sich ja nicht schlecht an! Das war der Beginn unserer Überlegungen", sagte Hoeneß am Freitag in einem Interview mit "Sky Sport News". Klar ist jetzt: Bayern hat Guardiola schon seit eineinhalb Jahren auf der Liste.
Sicher, Bayern hätte "kein Problem damit gehabt", mit Heynckes weiterzumachen. Aber so war es eben eine strategische Entscheidung: "Guardiola ist nunmal 42 und Jupp 68", rechnete Hoeneß vor. Er selbst habe zwar nie Alter über Qualität stellen wollen, "aber hier ist eben eine Sache entstanden", sagte er und meinte: beim besten Trainer der Welt greift man zu, egal, wie nahe man Heynckes steht.
Zumal Guardiola ja offensichtlich schon länger Fan der Bayern ist. "Er lernt seit November Deutsch. Das hat uns gezeigt, dass er sich sehr intensiv mit dem FC Bayern beschäftigt", sagte Hoeneß. Und befand: alle beim FC Bayern dürften stolz auf sich sein.
Zum einen über "diesen internationalen Triumph, diesen Trainer geholt zu haben". Zum anderen: "Darüber, dass der FC Bayern in Europa mit seiner sehr soliden Finanzpolitik, mit seinem Gehabe, nicht mehr Geld auszugeben, als er einnimmt, doch alle Zweifler eines Besseren belehrt hat."
Auch wenn das ja durchaus "ein bisschen schwäbisch und konservativ" sei – das Gute siegt, am Ende. Hoeneß: "Ich bin überzeugt, dass die Leute endlich erkannt haben, dass nur das die Zukunft ist – nicht nur im Fußball, sondern auch in der Finanzwirtschaft auf der ganzen Welt."