Aleksandar Pavlovic oder Joshua Kimmich? Die zentrale Zukunft beim FC Bayern

Aleksandar Pavlovic zeigt beim FC Bayern konstant gute Leistungen, Trainer Tuchel setzt auf ihn: "Er hat das Potenzial zum Stammspieler."
von  Maximilian Koch
Antreiber im Bayern-Mittelfeld: Aleks Pavlovic (l.) und der derzeit verletzte Joshua Kimmich.
Antreiber im Bayern-Mittelfeld: Aleks Pavlovic (l.) und der derzeit verletzte Joshua Kimmich. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Die besondere Wertschätzung des Bayern-Trainers für sein Mittelfeldjuwel wurde jüngst erst beim 3:2-Erfolg in Augsburg deutlich. Als Aleksandar Pavlovic in der Nachspielzeit plötzlich am Boden lag, musste er sich böse Sprüche der Augsburger Bank anhören. Der Vorwurf: Zeitspiel des 19-Jährigen, um den Bayern-Sieg über die Zeit zu bringen.

Da ging Thomas Tuchel an die Decke. "Wir haben einen verletzten Spieler, setz' dich auf die Bank. Bist du behämmert oder was? Was ist denn los mit dir?", schimpfte Tuchel in Richtung des FCA-Sportdirektors Marinko Jurendic. Wenig später beruhigte sich die Lage wieder, Pavlovic hatte letztlich nur einen "richtig ekligen Krampf" erlitten, wie er sagte, Tuchel und Jurendic gaben sich die Hand.

FC Bayern: Aleksandar Pavlovic zahlt das Vertrauen an Thomas Tuchel zurück

Aber der Eindruck blieb: Hier steht ein Trainer ganz fest hinter seinem Spieler. Für Pavlovic, der in Augsburg den verletzten Joshua Kimmich (Schulter) auf der Sechserposition vertrat, war es bereits der neunte Profi-Einsatz in dieser Saison. Höhepunkt: Nach einem Eckball gelang ihm in der ersten Halbzeit der Treffer zum 1:0, sein erstes Bundesliga-Tor. "Sensationell" sei das Gefühl gewesen, berichtete Pavlovic: "Ich bin sehr stolz, mein erstes Tor für Bayern München gemacht zu haben."

Das durfte Pavlovic auch sein. Der Youngster zeigte abermals eine starke Leistung, er brachte 95 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, an Pavlovics Laufstrecke von 12,9 Kilometern kam kein anderer Akteur auf dem Spielfeld heran. Er zahlte Tuchels Vertrauen erneut zurück – und wie.

Kein neuer Sechser im Winter verpflichtet: Zeichen des Vertrauens für Aleksandar Pavlovic

"Er ist fester Bestandteil unseres Kaders", hatte Tuchel schon vor der Winterpause über Pavlovic gesagt: "Das wird sich auch nicht ändern, wenn wir noch einen Mittelfeldspieler verpflichten, der unserer Meinung nach aufgrund seiner Erfahrung unserer Mannschaft weiterhilft. Wir werden alles tun, was im Sinne des Klubs und im Sinne des Erfolgs ist." In dieser Winter-Transferperiode wurde allerdings kein weiterer Sechser verpflichtet – nach AZ-Informationen hat man das auf der Pavlovic-Seite als Zeichen des Vertrauens gewertet.

Das Verhältnis des Mittelfeldspielers zu Tuchel ist gut, Pavlovic spürt, dass der Cheftrainer auf ihn setzt. Wohl auch am Samstag gegen Gladbach. Ein Wechsel im Winter stand nie zur Debatte. Pavlovic will sich bei Bayern durchsetzen, er sieht seine Chance. Selbst dann, wenn im Sommer ein neuer Sechser hinzukommen würde. Pavlovic soll Teil der Zukunft im zentralen Mittelfeld sein – und er hat prominente Unterstützer.

Lothar Matthäus: Pavlovic "muss jetzt unterstützt werden in seiner Entwicklung"

"Ich hoffe, dass er viele Spielzeiten bekommt", sagte Stefan Effenberg dem "Kicker". Pavlovic, der in der Jugend keine einfache Zeit hatte, weil er kleiner und schmächtiger war als viele seiner Mitspieler, sei "auf einem sehr guten Weg und hat das Potenzial, in absehbarer Zeit vielleicht sogar Stammspieler zu werden."

Auch Lothar Matthäus, die andere Mittelfeld-Legende des FC Bayern, schwärmte zuletzt von Pavlovic. "Seine Perspektive bei Bayern hängt nun von der Transferpolitik des Klubs ab. Je mehr neue Spieler verpflichtet werden, desto schwerer wird es für die jungen Spieler", sagte Matthäus der AZ: "Pavlovic besitzt zweifellos großes Talent, er muss jetzt unterstützt werden in seiner Entwicklung." Mit Tuchel scheint Pavlovic den richtigen Förderer zu haben.

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