Alarmstufe rot beim FC Bayern: "So wird es nicht reichen"

Noch Kracher oder schon Krisengipfel? Die angeschlagenen Bayern üben vor dem Champions-League-Duell bei Paris Saint-Germain reichlich Selbstkritik.
Thomas Niklaus, SID |
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Julian Nagelsmann war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden – trotz eines 3:0-Siegs.
Julian Nagelsmann war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden – trotz eines 3:0-Siegs. © imago images/Eibner

München - Als Julian Nagelsmann die Arena sichtlich angefressen verließ, herrschte beim FC Bayern längst Alarmstufe rot. Der gereizte Münchner Trainer und seine angeschlagenen Stars befanden sich trotz erfolgreicher Generalprobe vor dem mit Spannung erwarteten Achtelfinal-Gipfel in der Champions League bei Paris Saint-Germain im Krisenmodus.

"Wir haben keinen super Flow. Wenn wir am Dienstag so spielen, wird es nicht reichen, um weiterzukommen", sagte Nagelsmann nach dem zähen 3:0 (1:0) gegen Abstiegskandidat VfL Bochum mit finsterer Miene. Auch Leon Goretzka machte sich mit Blick auf Weltmeister Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar am Dienstag (21 Uhr, Prime Video und im AZ-Liveticker) erhebliche Sorgen: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, reicht nicht. Wir müssen unbedingt eine Schippe drauflegen."

Nagelsmann: "Zu wenig Bewegung und Geradlinigkeit"

Da interessierte es die Münchner auch nicht, dass PSG vor dem Kracher – oder ist es eher ein Krisengipfel? – selbst gehörige Probleme hat. Ob Messi und/oder Mbappé im Hinspiel mitwirken können? Damit, unterstrich Goretzka, "beschäftigen wir uns nicht". Mit den eigenen Unzulänglichkeiten hat der deutsche Rekordmeister genug zu tun. 

"Wir bekommen die Energie nicht auf den Platz", monierte Goretzka. Nagelsmann schimpfte über "zu wenig Bewegung und Geradlinigkeit". Schnippisch fügte der genervte Coach an: "Ich hoffe mal, dass der Reiz des Wettbewerbs Frische in den Kopf bringt." 

Der FC Bayern habe, ergänzte Thomas Müller, "irgendwo in uns drin doch mehr Anspruch. Es könnte erfrischender laufen." Dass er Legende Gerd Müller mit seinem 428. Spiel als Rekord-Feldspieler der Bayern abgelöst hatte? Nebensache! Müller forderte wieder viel mehr Mia san mia vor dem Duell im Prinzenpark: "Da müssen wir da sein, da kommt es darauf an."

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FC Bayern hat nur noch einen Punkt Vorsprung

Es bleibt in diesem Jahr schwierig bei den Bayern: zum Start eine Ergebniskrise, dann der Wirbel um "Gucci-Gnabry" – und zuletzt auch noch das Theater um Kapitän Manuel Neuer. Dass der Vorsprung an der Tabellenspitze auf Union Berlin und Borussia Dortmund inzwischen äußerst knapp ist, trägt nicht zur Beruhigung der Lage bei.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic verzichtete deshalb am Samstag auf einen Kommentar – doch seine Miene sprach Bände. Nagelsmann wirkt zunehmend gereizt. Ein erneut frühes Aus in der Königsklasse kann er sich kaum leisten – schon gar nicht, die Meisterschaft zu verpassen.

Entsprechend sauer war er über den schwachen Auftritt gegen Bochum. Seine Halbzeitansprache dauerte nur "intensive" 90 Sekunden. Er habe nicht das Gefühl gehabt, "dass es sinnvoll ist, Szenen zu zeigen. Wir haben ein paar andere Dinge besprochen", sagte er bei Sky. Er denke aber, "dass der eine oder andere Spieler sich zu Wort gemeldet hat. Hoffentlich".

Müller brachte die Bayern nach einem Bochumer Blackout in Führung (41.), Kingsley Coman (64.) und Serge Gnabry per Foulelfmeter (74.) sorgten wenigstens ergebnistechnisch für Klarheit. Und sonst? Wenig bis nichts.

Man bekomme es nicht mehr hin, "dass wir in wichtigen Spielen von 0 auf 100 kommen", betonte Goretzka. Aber das, fügte er trotz aller "Vorfreude und Lust" an, "wird in Paris vonnöten sein, absolut".

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  • Südstern7 am 12.02.2023 19:47 Uhr / Bewertung:

    Bundesligapartien vor und nach CL-Spielen sind meistens nur müdes Gestochere. Nicht nur bei uns, bei allen Mannschaften, die dort tätig sind. Also bitte kein Drama aus dem Spiel machen.

    Mir fällt aber auf, dass die Benotung und Beurteilung der AZ gestern Abend recht wohlwollend war und die Leistungen als durchaus gut empfunden wurden. Heute folgt ein Artikel, in dem von Krise und schwacher Leistung die Rede ist. Ja was denn nun? Es war abtasten ohne hohes Tempo und warten auf den Fehler des harmlosen Gegners, der dem Team ja dann auch den Gefallen getan hat. Kräfteaufwand nur minimal. Kein Maßstab um die Form zu bewerten.

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