Alaba erlöst Österreich - Ribéry trifft doppelt
München - Franck Ribéry konnte der WM-Qualifikationsspieltag am Dienstagabend kaum besser laufen: Shaqiri steht mit der Schweiz dicht vor dem WM-Einzug, Alaba bescherte Österreich mit seinem 1:0-Siegtor gegen Irland ein Endspiel und der eigentlich am Gesäß angeschlagene Ribéry wendete mit der Èquipe Tricolore die ganz große Blamage ab.
Bei der WM 2010 war die Schweiz das einzige Team, das den späteren Weltmeister Spanien bezwingen konnte – und schied dennoch in der Vorrunde aus. 2014 darf es Trainer Ottmar Hitzfeld aller Voraussicht nach probieren, besser zu machen. Durch ein 2:0 bei Verfolger Norwegen haben die Eidgenossen die WM-Qualifikation so gut wie perfekt gemacht. Bayerns Shaqiri spielte 90 Minuten, die Tore machte Abwehrspieler Fabian Schär per Kopf (12., 51.). „Jeder hier will unbedingt nach Brasilien“, sagte der.
Eine Restchance auf die WM in Brasilien hat Österreich in der Deutschland-Gruppe C gewahrt. Vier Tage nach der Ohrfeige von München (0:3) kam das Team von Trainer Marcel Koller in Wien gegen Irland spät zum Sieg. Nach einem Querschläger im Strafraum nagelte David Alaba den Ball aus acht Metern unter die Latte (84.) – der Woahnsinn! Österreich hat bei zwei ausstehenden Spielen weiter drei Punkte Rückstand auf Schweden – am 11.10. kommt es im Norden zum Endspiel um Platz zwei. Ein Remis könnte Austria reichen, wenn Schweden anschließend gegen Deutschland verliert und die Österreicher bei ihrem Angstgegner Färöer gewinnen.
Um ein Endspiel gegen Finnland rumgekommen ist Frankreich mit einem 4:2 in Weißrussland. Zweimal lag man zurück, zweimal glich Ribéry aus (47./Elfmeter, 64.), ehe Samir Nasri (70.) und Paul Pogba (73.) das Spiel entschieden. Von Platz zwei ist Frankreich nicht mehr zu verdrängen.
Europas erste WM-Teilnehmer heißen dagegen Niederlande und Italien. Die Elftal mühte sich in der Gruppe D ohne den gelbgesperrten Arjen Robben (trainierte schon wieder in München) zu einem 2:0 in Andorra. ManUnited-Stürmer Robin van Persie (50./54.) brach erst in der zweiten Halbzeit den Bann. Italien lag in Gruppe B gegen die Tschechische Republik zur Pause 0:1 zurück, dann sorgte ein Doppelschlag von Giorgio Chiellini (51.) und Mario Balotelli (54., Elfmeter) für das Brasilien-Ticket. Oh, dear! England gruselte sich in Gruppe H in der Ukraine nur zu einem 0:0 – und muss um die WM bangen. So rückte an der Spitze alles eng zusammen: Hinter England (16 Punkte) hoffen die Ukraine, Montenegro (beide 15) und selbst Polen (13), das 5:1 in San Marino siegte, noch auf Brasilien – der erste qualifiziert sich bekanntlich direkt, acht der neun Gruppenzweiten spielen in Playoffs gegeneinander