Achtung, Bayern: Ulm ist ein Pokal-Schreck – und auf der Bank sitzt ein alter Bekannter

Am Freitagabend steigt der FC Bayern mit dem Pokalspiel beim SSV Ulm in die neue Saison ein. Für Thomas Wörle, langjähriger Trainer der Bayern-Frauen, ein besonderes Duell, in dem er für die Sensation sorgen will.
von  Victor Catalina
Thomas Wörle kennt den FC Bayern und führte die Ulmer von der vierten direkt in die zweite Liga. Gelingt dem langjährigen Trainer der Bayern-Frauen die Sensation?
Thomas Wörle kennt den FC Bayern und führte die Ulmer von der vierten direkt in die zweite Liga. Gelingt dem langjährigen Trainer der Bayern-Frauen die Sensation? © IMAGO/nordphoto GmbH/Hafner

München – In den fünf Testspielen in der Saisonvorbereitung gelangen dem FC Bayern vier Siege und ein Remis, dabei erzielte er 23 Tore. Zwei Erfolge über Tottenham (2:1, 3:2), ein gelungener Abschluss mit dem 3:0 über die WSG Tirol. "Ich bin bereit. Es ist wichtig für uns, dass wir jetzt wieder ein Pflichtspiel haben. Die Freundschaftsspiele sind immer gut für die Fitness, aber jetzt darf es richtig losgehen", freut sich Vincent Kompany auf seine Feuertaufe als Bayern-Trainer. 

"Das erlebst du nicht so oft": Ulm-Trainer Wörle freut sich auf Duell mit Ex-Klub Bayern

Der Gegner: Der SSV Ulm 1846 Fußball, Meister der abgelaufenen Drittligasaison. Zwischen beiden Vereinen gibt es viele Parallelen. Da wäre Bayern-Patron Uli Hoeneß, der in seine Geburtsstadt zurückkehrt und zu dem Verein, für den er zwischen 1967 und 1970 spielte, damals noch als TSG Ulm 1846. Auch Ex-Trainer Thomas Tuchel hat eine "Spatzen"-Vergangenheit. Zwischen 1994 und 1998 lief der ehemalige Verteidiger 69 Mal für die Ulmer auf.

Nicht zuletzt freut sich aber der aktuelle Ulmer Trainer auf die Begegnung. Seit 2021 ist Thomas Wörle Chefcoach der Schwaben und legte mit ihnen den Durchmarsch von der viertklassigen Regionalliga in die 2. Bundesliga hin. Zuvor trainierte der 42-Jährige neun Jahre lang die Frauen des FC Bayern. 

Gemischtes Double: Zusammen mit der Männermannschaft feierten auch die Frauen, um Trainer Thomas Wörle (r.) und die langjährige Abteilungsleiterin Karin Danner (l.) 2015 den Meistertitel.
Gemischtes Double: Zusammen mit der Männermannschaft feierten auch die Frauen, um Trainer Thomas Wörle (r.) und die langjährige Abteilungsleiterin Karin Danner (l.) 2015 den Meistertitel. © IMAGO / ActionPictures

"Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen den alten Verein spielt. Du spielst gegen die beste Mannschaft Deutschlands. Das erlebst du als Spieler oder Trainer auch nicht so oft." 2010 übernahm Wörle die Bayern-Frauen von seinem Vater Günther und führte sie mit dem Pokalsieg 2012, ihrem ersten großen Titel, sowie den Meisterschaften 2015 und 2016 an die Spitze des deutschen Frauenfußballs.

Mit Ulm will Wörle nun die Sensation schaffen und den FC Bayern, als erste Mannschaft seit dem TSV Vestenbergsgreuth im August 1994, wieder in Runde eins eliminieren. "Wir haben den Willen, einen richtigen Pokalfight abzuliefern, ohne Zweifel. Unsere Chance ist natürlich klein, wir sind der absolut krasse Außenseiter. Nur wissen wir auch, dass wir in der Lage sind, über uns hinauszuwachsen."

Drei aus fünf: Sorgt der SSV Ulm für die nächste Pokalsensation?

Genauso wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, dass es der DFB-Pokal in den vergangenen Jahren nicht immer gut mit seinem Rekordsieger meinte. Seit dem Titelgewinn 2020 gab es in drei von vier Saisons das Aus in der zweiten Runde. Zuletzt im vergangenen Jahr gegen Ulms Ex-Drittliga-Rivalen Saarbrücken (1:2). Einzig 2023 reichte es fürs Viertelfinale. Und die Ulmer selbst wissen, wie Pokalsensation geht. 2000 stieg der Verein aus der Bundesliga ab. Seitdem gab es fünf Begegnungen mit Bundesligateams, drei davon gewannen die "Spatzen". Zuletzt 2018/19, als sie als damaliger Viertligist Titelverteidiger Eintracht Frankfurt in der ersten Runde verabschiedeten (2:1).

Für Kompany und den FC Bayern wird es also gleich ernst. Das erste Pflichtspiel wird direkt zum Härtetest. 

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