Acht Gründe, warum die Rückstand-Serie des FC Bayern in Gladbach reißt

In den letzten acht Liga-Spielen ist Bayern jeweils mit 0:1 in Rückstand geraten. Die AZ präsentiert acht - nicht immer bierernste - Gründe, warum die Serie beim Gastspiel in Mönchengladbach reißt.
Patrick Strasser |
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3. Januar 2021: Jonathan Burkardt (l.) überwindet Welttorhüter und Bayern-Kapitän Manuel Neuer (r.) zum 1:0 für Tabellenschlusslicht Mainz 05. Am Ende setzen sich die Münchner doch noch mit 5:2 durch.
3. Januar 2021: Jonathan Burkardt (l.) überwindet Welttorhüter und Bayern-Kapitän Manuel Neuer (r.) zum 1:0 für Tabellenschlusslicht Mainz 05. Am Ende setzen sich die Münchner doch noch mit 5:2 durch. © firo/Augenklick

München/Mönchengladbach - Wieder mal ganz dicht sein, mal echte Nullinger sein - ein ganzer Verein, angeführt von Torhüter Manuel Neuer, lechzt dieser Tage geradezu danach.

Und so wird sich das Augenmerk aller Fußballfans, die den Auftritt des FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, DAZN live und im AZ-Liveticker) verfolgen, auf die Frage richten: Bauen die Münchner ihren Negativ-Rekord, längst eine Bundesliga-Bestmarke, weiter aus? Geraten sie also zum neunten Mal hintereinander in Rückstand?

Negativ-Rekord: Bayern-Coach Flick erfleht ein Spiel zu Null

Und wenn ja: Welcher Borusse erzielt die Führung für die Gladbacher? Mal abgesehen davon, dass die Comeback-Bayern dann ja ohnehin nicht verlieren würden - auch dies wäre dann Kategorie alle Neune und ebenfalls ein historischer Ligarekord. "Für alle ist es besser, wenn man zu Null spielen würde", betonte Bayern-Trainer Hansi Flick und erklärte beinahe flehentlich: "Für die Verfassung im Spielverlauf - und auch für alle, die drumherum arbeiten."

7. November 2020: Reus erzielt das 1:0 für Dortmund.
7. November 2020: Reus erzielt das 1:0 für Dortmund. © firo/Augenklick

Selbst gegen den Tabellenvorletzten gerieten die Bayern in Rückstand

Also nicht nur für die Profis und das Trainerteam sowie die Rückstand-geplagten Tribünenbesucher aus Präsidium und Aufsichtsrat. "Fakt ist, dass uns die Rückstände nicht gefallen. Von meiner Mannschaft erwarte ich, dass wir sowohl gegen den Ball, aber auch mit Ball geschlossen auftreten." Selbst im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Mainz gerieten die Flick-Mannen trotz aller vorherigen Sinnesschärfungen in Rückstand, knüpften aber auch in der Offensive an die Leistungen des Vorjahrs nahtlos an und schossen nach dem 0:2 noch ein 5:2 heraus. Die Tabellenführung wurde gefestigt, das Team ist es nicht.

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Nun also Gladbach: Neues Spiel, neues Glück. Und eine neuerliche Warnung vom Coach. "Wir haben es ganz klar angesprochen und wollen mit einer anderen Haltung und Dynamik ins Spiel gehen. Wir brauchen von Anfang an eine andere Einstellung." Hier acht - nicht immer bierernste - Gründe, warum Bayern bei den Fohlen nicht zum neunten Mal in einen Rückstand galoppiert.

1.) Neuer lässt beim Aufwärmen ein paar Bälle rein: Der Welttorhüter wartet seit dem 24. Oktober auf einen Zu-Null-Sieg, seit dem 5:0 gegen Frankfurt. Lang, lang ist's her, 76 Tage. Erst zwei Mal blieb er in 14 Liga-Partien ohne Gegentor, kassierte 21 Stück. Vielleicht sollte der 34-Jährige sich das Frusterlebnis bewusst vor Anpfiff holen. . .

2.) Lewandowski schießt mal das Führungstor: Was hilft am besten gegen nervige Abo-Rückstände? Selbst ist der Torjäger. In den letzten drei Partien erzielte der Weltfußballer je zwei Treffer, ein 1:0 gelang dem 32-jährigen Polen zuletzt gegen Frankfurt (Bingo, denkt Neuer).

3.) Spieler bekommen Hinweis, es steht bei Anpfiff bereits 0:1: Ob dieser Psycho-Trick was wäre? Mentalitätsmonster Joshua Kimmich würde die Mitspieler sofort anstacheln.

4.) Drei gelernte Innenverteidiger starten: Neben Jérôme Boateng und Abwehrchef David Alaba wird Niklas Süle rechts hinten den Laden dichtmachen. Der formschwache Benjamin Pavard ist erstmal raus.

5.) Flick verlegt Halbzeitansprache vor Spielbeginn: Der 55-Jährige "kann schon auch laut werden, kein Problem. Man lernt ja mit den Jahren dazu", meinte er nach dem Mainz-Spiel. Ergo: Der liebe Hansi kann auch mal den bösen Herrn Flick raushängen lassen. Am besten gleich präventiv?

6.) Goretzka stabilisiert das Mittelfeld: Der wieder fitte Leon Goretzka wird anstelle von Corentin Tolisso ins Mittelfeld rücken - für mehr Hulk-Power in den Zweikämpfen.

7.) Kimmich wird kurzfristig noch geklont: Dann könnte er nicht nur als Mittelfeld-Chef auf der Sechserposition, sondern auch als Rechtsverteidiger mit Zug zum Tor auflaufen. . .

8.) "King" Coman ersetzt Gnabry: "Kingsley hat voll mittrainiert, er wird im Kader stehen", sagte Flick. Der Franzose beginnt anstelle von Serge Gnabry (seit 580 Minuten ohne Liga-Tor), der nach seiner Schienbeinprellung wohl nicht dabei ist.

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  • Kaiser Jannick am 09.01.2021 00:56 Uhr / Bewertung:

    "Acht Gründe, warum die Rückstand-Serie des FC Bayern in Gladbach reißt"

    Herr Strasser hat erkannt, was wichtig ist. Der Anfang eines Spiels, nicht das Ergebnis nach Schlusspfiff, Chapeau.

  • Fußball-Fan am 08.01.2021 15:41 Uhr / Bewertung:

    Danke, AZ. Der Artikel hat mich in diesen schlimmen Corona- und Trump-Zeiten zum Lachen gebracht. Aber egal wie man es dreht und zieht und deutet: 21 Gegentore in 14 Bundesligaspielen sprechen Bände. Alleine die Statistik von Manuel Neuer ist Wahnsinn. Er hat bisher 21 Spiele (Liga, CL, Pokal, UEFA-SC, SC) in der Saison gespielt und hat 28 mal hinter sich greifen müssen. Ist das noch ein Welttorhüter ? Klar hat er immer mal wieder super Paraden gezeigt, aber 28 Gegentore kann man nicht so einfach wegloben. Schaut man auf Transfermarkt.de sind die Leistungsdaten von Süle, Pavard, Boateng, Hernandez und selbst Davies im Bezug auf die Abwehr katastrophal. Wie kann es sein, dass bei den Bayern die Abwehr Kreisklasse ist?

  • Südstern7 am 08.01.2021 18:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Doch, man kann Neuers Gegentore wegloben. Wenn inflationär alle 5 Minuten ein Stürmer mutterseelenallein auf ihn zuläuft um die Kugel zu versenken und er es schafft die Hälfte der Bälle abzuwehren, dann ist das Weltklasse. Ohne Neuer wäre der FC Bayern sicher nicht Erster. Für einen Torwart dessen Defensivabteilung im Pyjama statt in Trikots aufläuft, ist seine Quote überragend.

    Warum die Abwehr Kreisklasse ist? Weil Löcher wie Schweizer Käse dem Gegner Zeit und Raum lassen mit langen Bällen in die Schnittstelle der Abwehr ihre Sturmspitzen auf die Reise zu schicken. Bei Seitenwechseln des Gegners ist von einer Abwehrkette nichts mehr zu sehen, das Forechecking/Pressing/Zustellen funktioniert überhaupt nicht mehr. Als der Mainzer Spieler letzten Samstag seinen Wembley-Kracher abzog hatte er Zeit den Ball anzunehmen, auf den richtigen Fuß zu legen, noch ein paar Schritte zu laufen, zu schauen wo der Torwart steht und abzuziehen. Und das alles 20 Meter vor dem Tor. Ein Unding!

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