"Acht besondere Jahre": So lief der Lewy-Abschied

Nun ist es beschlossene Sache: Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern und wechselt für mehr als 45 Millionen Euro zum FC Barcelona. "Eine große Herausforderung und eine große Chance für alle."
von  Maximilian Koch
Das Ende einer Ära: Weltfußballer Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach acht Jahren und 344 Toren in 375 Spielen für die Münchner.
Das Ende einer Ära: Weltfußballer Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach acht Jahren und 344 Toren in 375 Spielen für die Münchner. © IMAGO/Christian Schroedter

München - Als der FC Bayern am Samstag gemeinsam mit seinen Fans die neue Saison bei der offiziellen Teampräsentation in der Allianz Arena einläutete, packte Robert Lewandowski (33) seine Koffer.

Ab nach Spanien

In der Nacht war sein Wechsel von den Münchnern zum FC Barcelona fixiert worden, am Morgen nahm der Stürmer noch ein letztes Mal am Mannschaftstraining teil und verabschiedete sich an der Säbener Straße vom Team. Und dann hieß es: Ab nach Spanien, auf ins letzte fußballerische Abenteuer seiner Karriere!

Servus, Trainer! Lewandowski verabschiedet sich von Julian Nagelsmann. Rechts daneben: Thomas Müller.
Servus, Trainer! Lewandowski verabschiedet sich von Julian Nagelsmann. Rechts daneben: Thomas Müller. © Sven Hoppe/dpa

Den Wechsel feierte er auf Mallorca

Bereits am Samstag traf Lewandowski auf Mallorca ein und fuhr zu seiner Frau und den beiden Töchtern, um gemeinsam zu feiern, wie spanische Medien berichteten. Am Flughafen Son Sant Joan von Palma habe er zu den zahlreich erschienen Reportern gesagt: "Ich bin sehr glücklich." Die Lewandowskis besitzen auf Mallorca eine Villa, dort haben sie auch einen Teil ihres Sommerurlaubs verbracht.

Trainingslager in Miami

Am Sonntag sollte Lewandowski von Palma direkt ins Barcelona-Trainingslager in die USA fliegen, um sich zunächst der obligatorischen medizinischen Untersuchung zu unterziehen. In Kürze wird Lewandowski das erste Mal mit seinen neuen Kollegen trainieren, er erhält einen Dreijahresvertrag mit Option für eine weitere Saison.

Warme Worte für die Ex-Teamkollegen

Seine alten Mitspieler vom FC Bayern, die an diesem Montag (14 Uhr) zur Marketing-Tour in die USA aufbrechen, verabschiedeten Lewandowski mit warmen Worten, obwohl der Pole zuletzt mit öffentlichen Aussagen auf seinen Abschied gedrängt und für mächtig Wirbel gesorgt hatte.

"Alles Gute für deine Zukunft beim FC Barcelona! Acht besondere Jahre, viele Tore, viele Trophäen, Höhen und Tiefen, aber immer Respekt und ein echter Siegergeist!", schrieb Thomas Müller in den Sozialen Medien und teilte ein paar gemeinsame Fotos der beiden, eines davon als Fotomontage, die Lewandowski als Michael Jordan und Müller als Scottie Pippen zeigte. Ähnlich wie das einstige Basketball-Traumduo der Chicago Bulls hatten auch Müller und Lewy in den vergangenen Jahren brilliert.

Lewandowski blickt mit Stolz auf die Zeit

Lewandowski selbst äußerte sich via Instagram und dankte seinen Teamkollegen, allen Mitarbeitenden und dem Management des FC Bayern. "Sowie allen, die mich unterstützt haben und es uns ermöglicht haben, die vielen Titel zu holen", ergänzte Lewandowski: "Ich bin sehr stolz auf alles, was wir gemeinsam erreicht haben."

Dank an die Fans

Vor allem aber wolle er sich bei den Fans bedanken. "Ihr seid es, die den Verein ausmachen. Wir, die Spieler, sind nur für einen Moment da. Für mich währte dieser Moment acht wunderbare Jahre, die ich für immer in meinem Herzen behalten werde", erklärte der Star-Stürmer, für den Barcelona ein Jahr vor Vertragsende 45 Millionen Euro Ablöse bezahlt. Fünf Millionen können an Boni hinzukommen - ein super Deal der Bayern-Verantwortlichen.

Wer ersetzt die Tormaschine?

Allerdings müssen sie jetzt eine absolute Tormaschine ersetzen: 344 Tore in 375 Spielen hat Lewandowski im Bayern-Trikot erzielt. "Natürlich ist es so, dass wenn du einen Stürmer verlierst, der 40 Tore schießt über mehrere Jahre, dann ist das eine große Komponente, die wegbricht", sagte Trainer Julian Nagelsmann.

"Andererseits ist es eine große Herausforderung und eine große Chance für alle, trotzdem Bayern München strahlen zu lassen nach der Ära Lewandowski. Es war ja klar, dass dieser Moment irgendwann kommt - ob dieses oder nächstes Jahr.

Das Offensivspiel wird sich nun verändern

Für Müller ist klar, "dass sich die Statik unseres Offensivspiels ein bisschen verändert". Der 32-Jährige sieht nun sich, Serge Gnabry, der am Samstag bis 2026 verlängerte, Leroy Sané, Kingsley Coman und Neuzugang Sadio Mané gefragt. "Wir haben ja Neuner im Kader, und ich glaube, dass es immer Lösungen gibt. Wir sind hervorragend besetzt vorne", sagte Leon Goretzka.

"Ich bin froh, dass da eine Lösung gefunden wurde, die für beide anscheinend okay ist. Ich glaube, das hat die ganze Geschichte von Lewandowski bei Bayern auch verdient." So ist es.

 

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