Abwehr im Paradies! Upamecano und Dier überzeugen bei Sieg gegen Celtic Glasgow

Glasgow - Da hat der FC Bayern kurz vor Schluss doch wirklich die ganze Energie des Celtic Parks nochmal zu spüren bekommen. Wie ein Elektroschocker weckte der Anschlusstreffer von Daizen Maeda (79.) die Schotten-Fans nochmal auf. Die Dezibel schossen in die Höhe. Selbst für gestandene Profis wie Joshua Kimmich beeindruckend. "Wir haben es relativ lange sehr ruhig gehalten, aber hintenraus wurde es tatsächlich nochmal sehr laut", resümierte der Mittelfeld-Akteur nach dem 2:1-Playoff-Sieg bei "DAZN".
Upamecano lobt Dier: "Er hat auch ein super Spiel gemacht"
Coach Vincent Kompany fügte hinzu: "Man kann so ein Stadion nicht das ganze Spiel leise halten." Wobei es seine Mannschaft geschafft hat, die Lautstärke nach dem Anfangsschock durch das Blitz-Abseitstor von Nicolas Kühn (1.) massiv runterzudrehen. Wie das gelang? "Wir haben sehr diszipliniert verteidigt", so der Belgier.
Selbst als es am Ende nochmal laut wurde, hielt die neu zusammengebaute Innenverteidigung um Dayot Upamecano und Eric Dier über weite Strecken dicht. Der Franzose wurde sogar zum Spieler des Spiels gekürt. "Wir haben es sehr gut gemacht, haben viel geredet", meinte Upamecano: "Auch Eric hat ein super Spiel gemacht." Und das, obwohl die Schotten mit pfeilschnellen Außenspielern einen Geschwindigkeitsvorteil hatten.
FC Bayern legte Fokus gegen Celtic auf die Defensive
Doch ausnutzen konnte sie den nicht. Die Münchner standen tiefer als noch bei den Königsklassen-Klatschen in Rotterdam (0:3) und Barcelona (1:4), bremsten Celtics Power-Sturm damit aus. "Der Fokus lag schon auf der Defensive", erklärte Kimmich die Veränderung: "Wir wissen, dass es wichtig ist, Fehler zu vermeiden, vor allem in der Champions League. Und vor allem, wenn der Gegner ein Momentum hat."
Zumal Gegner wie Real Madrid oder der FC Liverpool kleine Aussetzer, die immer noch im Bayern-Spiel waren, gnadenloser bestrafen würden als die Mannschaft von Coach Brendan Rodgers. "Aber man hat gemerkt, das wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, dass es ein Learning gab", so der 30-Jährige. Auch deswegen war es laut Kimmich ein "gutes Spiel für den Spirit".

Ito feiert gegen Celtic sein Pflichtspieldebüt für die Münchner
Übrigens: Noch ein Abwehrspieler konnte an jenem Abend mit einem Lächeln im Gesicht das Paradies verlassen. Hiroki Ito. Der Japaner, lange wegen eines Mittelfußbruches ausgefallen, feierte sein Pflichtspieldebüt für den FC Bayern. Obwohl er sich zunächst ganz hinten anstellen muss, könnte er in den nächsten Woche noch eine echte Alternative für Kompany werden.
Bedeutet: Der Bayern-Trainer hat nun in der Innenverteidigung die Qual der Wahl. Ob die im Duell um die Schale am Samstag (18.30 Uhr und im AZ-Liveticker) gegen Leverkusen schon wieder auf Minjae Kim fällt? "Wenn Dier spielt, bin ich froh. Wenn er nicht spielt, ist er immer für die Mannschaft da. Das ist im Moment seine Rolle", betonte Kompany. Dier droht also im Topspiel vorerst wieder die Bank. Doch vielleicht darf er als Celtic-Experte im Rückspiel am kommenden Dienstag wieder neben Upamecano sein Können unter Beweis stellen.