Abteilung-Attacke als Kontrapunkte: Wie FC-Bayern-Boss Eberl nun den Hoeneß-Weg einschlägt
Lassen Sie uns an dieser Stelle ein beliebtes Spielchen machen: Bingo-Zeit. Diesmal mit Zitaten und Sprüchen von Verantwortlichen aus dem Kosmos FC Bayern in Zeiten, in denen es – nun ja, sagen wir mal – nicht ganz so superduper läuft wie momentan. Drei Spiele, kein Sieg. Aber, aber: Tabellenführer!
Legen wir los: Von wem sind die folgenden Aussagen? Zur Wahl stehen Bayerns Vereinspatron Uli Hoeneß, die Instanz vom Tegernsee, und Max Eberl, der aktuelle Sportvorstand. Eine Art Zieh-Sohn, auf Wunsch von Hoeneß nach München geholt, um Oliver Kahn (Zieh' Leine!) nachzufolgen.
Erstens: "Wollen Sie uns eine Krise einreden? Bis auf die Torausbeute bin ich mit allem zufrieden."
Zweitens: "Das einzige Argument, das man als Fragensteller hat, ist das Ergebnis. Das Einzige, was uns richtig ankotzt, ist das Ergebnis!"
Drittens: "Es muss Schluss sein mit dieser Wohlfühl-Oase! Damit kannst du in der Champions League keinen Erfolg haben!"
Die Auflösung: Hoeneß, Eberl, Hoeneß.
FCB-Sportboss Eberl ließ in Frankfurt erstmals richtig Dampf ab
Was eine Evolution von Eberl beweist: Hoeneß spielte in all seinen Ämtern an der Säbener Straße stets die Abteilung Attacke dann aus, wenn es galt, Kontrapunkte zu setzen. Das antizyklische Agieren als langfristiges Erfolgsmodell: Läuft es zu gut, riecht es nach Erfolgsschweiß sowie Friede, Freude, Triplekuchen, holt Hoeneß seine Stars mittels gezielter Rhetorik in den Medien herunter ("Ja, okay. Aber den Freistoß von Kroos werden wir zwei auch noch schaffen, oder?"). Läuft es aus dem Triple-Ruder, lobt Hoeneß ("Bei uns herrscht Ruhe im Verein! Ich bin total zufrieden!") unvermittelt, erste Sturmausläufer der Krise im Gesicht.
Anschauungsunterricht für Eberl, der nach dem 3:3 in Frankfurt erstmals in guter, alter Hoeneß-Manier Luft abgelassen hat, um im Fahrwasser der Medien den Themen-Steuermann zu geben. Poltern als Mittel zum Zweck. Voilà, da ist er: Uli Eberl - Klappe, die erste.