"Absoluter Quatsch!": Tuchel dementiert Taktik bei Saarbrücken-Blamage

Vor dem Heimspiel des FC Bayern gegen den 1. FC Heidenheim stand beim Rekordmeister die Personalfrage im Fokus. Damit begründete Thomas Tuchel auch die Aufstellung beim Pokalspiel in Saarbrücken, während Mehmet Scholl taktisches Kalkül vermutete.
von  Victor Catalina
Taktisches Kalkül bei der Aufstellung in Saarbrücken, um der Vereinsspitze zu beweisen, dass der Kader zu klein ist? Diese Behauptung von Mehmet Scholl dementierte Thomas Tuchel deutlich
Taktisches Kalkül bei der Aufstellung in Saarbrücken, um der Vereinsspitze zu beweisen, dass der Kader zu klein ist? Diese Behauptung von Mehmet Scholl dementierte Thomas Tuchel deutlich © IMAGO/Ulrich Wagner

MünchenThomas Tuchel und TV-Experten, Klappe, die Dritte. Nachdem er bereits in den vergangenen Wochen mit den "Sky"-Klassenlehrern Lothar Matthäus und Didi Hamann aneinandergeriet und im Anschluss an den Erfolg in Dortmund mit den Worten "Heute haben wir 4:0 gewonnen, jetzt müsst ihr eine 180-Grad-Wende machen. Viel Spaß" das Interview abbrach, schaltete sich am Donnerstag Mehmet Scholl in die Diskussion ein. 

"Die Verantwortung ist immer bei mir": Tuchel nimmt Pokal-Aus auf sich

Knackpunkt: Die Pokal-Blamage in Saarbrücken (1:2). Im Sky-Talk "Triple" behauptete der ehemalige Angreifer, Tuchel habe rotiert, um den Vereinsoberen klarzumachen, dass der Kader zu klein sei. "Tuchel hat das Spiel nicht mit Absicht geopfert, aber er hat dieses Spiel nicht unbewusst genutzt, um zu sagen: 'Leute, ich hab es euch vorher gesagt, schaut es euch an und dann könnt ihr reagieren.' An dem Punkt sind wir jetzt", erläuterte Scholl seine Denkweise. Der 53-Jährige geht davon aus, "dass Tuchel mit einem knappen Sieg gerechnet hat. Jetzt ist der übelste Fall eingetreten."

Das Objekt der Begierde, der DFB-Pokal und im Hintergrund die Diskussion darum: Mehmet Scholl (r.) unterstellte Thomas Tuchel (l.) Taktik bei der Aufstellung in Saarbrücken.
Das Objekt der Begierde, der DFB-Pokal und im Hintergrund die Diskussion darum: Mehmet Scholl (r.) unterstellte Thomas Tuchel (l.) Taktik bei der Aufstellung in Saarbrücken. © IMAGO/Bernd Feil/MIS

Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim blieb Bayerns Trainer diesmal vergleichsweise ruhig. Keine giftigen Spitzen, keine schlagfertigen Sprüche – nur ein einfaches Dementi. "Absoluter Quatsch" sei Scholls These. "Wir haben das Pokalspiel genutzt, um ein paar Spieler zu schonen, was wir in der ersten Runde auch gemacht haben und um die Belastung zu verteilen und auch Leuten die Chance zu geben, die die Chance ganz einfach verdient haben." Die Verantwortung nahm Bayerns Coach jedoch auf sich. "Die ist immer bei mir, für die Aufstellung. Aber das hatte nichts damit (Scholls These, d. Red.) zu tun."

"Bei dem ein oder anderen gibt es Kleinigkeiten": Rotiert Tuchel gegen Heidenheim erneut durch?

Belastungssteuerung war auch vor dem Spiel gegen Heidenheim das große Thema. Mit Jamal Musiala fehlt bereits ein Schlüsselspieler aufgrund einer Muskelverletzung. Noch mehr sollen es aus Sicht von Tuchel und dem FC Bayern nicht werden. "Wir müssen schauen, wie es Leon Goretzka, Dayot Upamecano und Raphaël Guerreiro geht. Wir haben einige Spieler, die extrem viel gespielt haben, wie Alphonso Davies und Min-jae Kim. Da sind wir im ständigen Austausch. Bei dem einen oder anderen gibt es Kleinigkeiten", so Tuchel.

Im Fall von Guerreiro sei eine Halbzeit möglich, aber aufgrund seiner Verletzungshistorie wolle man "da etwas konservativer" agieren. Aleksandar Pavlovic sei hingegen erstmals ein Kandidat für die Startelf. Das Eigengewächs "war knapp dran, in der Champions League einen Einsatz zu bekommen". Musialas Verletzung und der hitzige Spielverlauf ließen Tuchel allerdings umdenken. Das Personalpuzzle "werden wir erst morgen lösen."

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