Abramowitsch-Klub Chelsea handlungsunfähig: Wird der Bayern-Flirt mit Rüdiger wieder heiß?

Roman Abramowitsch vom FC Chelsea wird aufgrund seiner vermeintlichen Nähe zu Wladimir Putin massiv sanktioniert. Der Verein darf vorerst weder Transfers tätigen noch Verträge verlängern - wird der Flirt zwischen Antonio Rüdiger und dem FC Bayern wieder heiß?
von  AZ/SID
Antonio Rüdiger soll im Fokus des FC Bayern stehen.
Antonio Rüdiger soll im Fokus des FC Bayern stehen. © IMAGO / News Images

London/München - Da dürfte auch der FC Bayern ganz genau hinschauen: Nicht einmal vier Monate vor Beginn des Sommer-Transferfensters sind dem FC Chelsea in Sachen Personalplanung komplett die Hände gebunden.

Grund sind harte Sanktionen der britischen Regierung gegen Klubbesitzer Roman Abramowitsch, dem schon länger eine Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt wird. Bis auf Weiteres darf Chelsea keine Transfers mehr tätigen und auch keine Verträge mehr verlängern.

Antonio Rüdiger noch auf dem Bayern-Zettel?

Warum das für die Bayern interessant ist? Mit Antonio Rüdiger steht bei den Blues ein Spieler unter Vertrag, an dem die Münchner schon seit Monaten Interesse zeigen. Der Kontrakt des Nationalspielers läuft zum Saisonende aus, im Sommer ist er also ablösefrei. Aktuell darf Rüdiger bei jedem Klub unterschreiben - nur nicht bei Chelsea. Schlägt der FC Bayern zu, oder konzentrieren sich die Bosse bereits auf Alternativen?

FC Chelsea: Auch die Verträge von Azpilicueta und Christensen laufen aus

Selbiges gilt für Cesar Azpilicueta und Andreas Christensen, deren Verträge ebenfalls auslaufen. Wie die "Mundo Deportivo" Mitte Februar berichtete, sollen die Bayern auch an Azpilicueta Interesse gezeigt, der Spieler aber zu einem Verbleib in London tendiert haben. Durch die jüngsten Entwicklungen könnte auch dieses Thema wieder heiß werden.

Christensen, der ebenfalls beim Rekordmeister auf dem Zettel stand, soll sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge bereits für einen Wechsel zum FC Barcelona entschieden haben.

Massive Konsequenzen für Chelsea: Kein Kartenverkauf mehr, Fanshops geschlossen

Ohnehin haben die harten Sanktionen gegen Abramowitsch, dessen komplette Vermögenswerte (darunter eben auch Chelsea) eingefroren wurde, massive Auswirkungen auf den Klub. Da der Oligarch mit dem Verein fortan kein Geld mehr verdienen darf, ist auch der Ticketverkauf eingestellt worden, nicht einmal die Fanshops haben mehr geöffnet.

Sogar ein Stopp des Spielbetriebs stand im Raum, diesen verhinderte die Regierung von Boris Johnson jedoch mit einer Sonderlizenz. Diese erlaubt es Chelsea, "weiterhin Fußballspiele auszutragen und anderen Aktivitäten in Zusammenhang mit Fußball nachzugehen, um die Premier League, die Fußball-Pyramide, loyale Fans und andere Klubs zu schützen", hieß es in einer Erklärung.

Oligarchen wie Abramowitsch "mitschuldig an Putins Aggression"

Vor allem aber ist der angedachte Verkauf des Vereins vorerst ausgesetzt. Das Finanzministerium in London bestätigte, dass "auch der Chelsea Football Club Teil des eingefrorenen Vermögens ist". Erst vor einer Woche hatte Abramowitsch nach 19 Jahren den Verkauf des Champions-League-Siegers angekündigt. Mit dem Erlös wollte er nach eigenen Angaben die Opfer des russischen Kriegs in der Ukraine unterstützen.

Insgesamt stehen sieben Russen auf der neuen Londoner Liste. "Die heutigen Sanktionen zeigen einmal mehr, dass Oligarchen und Kleptokraten keinen Platz in unserer Wirtschaft und Gesellschaft haben", sagte die britische Außenministerin Liz Truss. Angesichts ihrer engen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin seien sie "mitschuldig an seiner Aggression". 

Dank Sonderlizenz: Darf Abramowitsch Chelsea doch noch verkaufen?

Abramowitsch wurde als Folge das Vermögen in Großbritannien eingefroren, zudem wurde gegen den 55-Jährigen ein Handelsverbot mit britischen Privatpersonen sowie ein Reiseverbot verhängt. Immerhin: Die Johnson-Regierung überlegt, den Verkauf des Vereins in die Sonderlizenz zu integrieren und so doch noch zu ermöglichen. Einen Gewinn darf Abramowitsch in diesem Fall aber nicht erzielen.

Chelsea hatte unter Abramowitsch zahlreiche Titel gewonnen, darunter fünf seiner sechs englischen Meisterschaften sowie 2012 und 2021 die Champions League. Nun steht der Klub vor einer ungewissen Zukunft - ebenso wie der Besitzer. Schon vor einer Woche hatte Abramowitsch gesagt, er wolle noch ein letztes Mal die Stamford Bridge besuchen. Selbst das ist nun mehr als fraglich.

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