Ab jetzt soll’s glatt laufen

Mit Trainer Louis van Gaal haben die Bayern bislang ein Wechselbad der Gefühle erlebt.Damit soll Schluss sein. Sportdirektor Nerlinger fordert, künftig „die Bayern-Stärke zu zeigen“.
von  Abendzeitung
Louis van Gaal, jubelt nach dem 3:1 Treffer in der 2. Halbzeit gegen Juventus Turin durch Gomez
Louis van Gaal, jubelt nach dem 3:1 Treffer in der 2. Halbzeit gegen Juventus Turin durch Gomez © dpa

MÜNCHEN - Mit Trainer Louis van Gaal haben die Bayern bislang ein Wechselbad der Gefühle erlebt.Damit soll Schluss sein. Sportdirektor Nerlinger fordert, künftig „die Bayern-Stärke zu zeigen“.

Es ist ein Stehsatz aus dem Einmaleins der Fußball-Pädagogik. Gewinnt eine Mannschaft ein großes, wichtiges Spiel auf europäischer Bühne, heißt es mit Blick auf die nächste Aufgabe in der Bundesliga immer. X wird schwerer als Y. Ein bekanntes Muster. Damit ja nicht die Konzentration flöten geht.

Also warnte Pädagoge Mark van Bommel pflichtbewusst: „Bochum wird schwerer als Juventus.“ Und Trainer Louis van Gaal, Pädagoge im Nebenjob, stimmte ein: „Das sehe ich auch so. Warum? Weil der Fokus des Spielers einfacher war gegen einen Gegner wie Juventus und auf ein Endspiel. Bochum am Samstag ist kein Endspiel. Wenn wir verlieren, können wir trotzdem noch Meister werden. Dann ist Fokussieren schwieriger.“

Umkehrschluss: Die Bayern können sich am Samstag in Bochum (15.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) also nur selbst schlagen. Dass sie das drauf haben, stellten sie in dieser Saison einige Male bereits eindrucksvoll unter Beweis.

Doch nun, mit nur noch zwei Partien bis Weihnachten, ist ein kollektiver Knieschuss beim VfL oder eine Woche später gegen Hertha BSC verboten. „Unsere Konkurrenten in der Liga straucheln“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, „da ist es wichtig, die Bayern-Stärke zu zeigen.“ Damit die Lebenslinie des Vereins in dieser Saison weiter steil bergauf verläuft. Das 4:1 in Turin war der bisherige Höhepunkt der Stadiontournee von Trainer van Gaal.

Die im übrigen mit einem Pokal für die Vitrine begann. Ende Juli gewann man den Audi-Cup. Auch wenn es nur ein Vorbereitungsturnier war – Milan und ManU wurden besiegt. Es folgte ein holpriger Start: Nur zwei Punkte aus den ersten drei Spielen, nach dem 1:2 in Mainz steht Bayern auf Platz 14! Der schlechteste Saisonstart seit 43 Jahren – da war Jürgen Klinsmann vor Jahresfrist besser.

Die Bosse reagierten. Geldbeutel auf, her mit Arjen Robben, Franck Ribéry wurde stur gehalten. Zum Debüt von Robben gelingt ein 3:0 gegen Wolfsburg, das Zwischenhoch bringt Siege in Tel Aviv (3:0) und Dortmund (5:1).

Danach haperte es. Ein 0:1 in Hamburg, die Doppel-Pleite gegen Bordeaux, in der Liga drei Remis in Serie. Ribéry zickte, Lahm muckte auf, Toni rebellierte. Rumble in the Säbener. „Es hätte alles kippen können“, sagte van Bommel. Haifa, Hoeneß & Hannover retteten die Bayern. Ein 1:0, 99 Prozent für den neuen Präsidenten und ein 3:0.

Läuft nun alles glatt?

Patrick Strasser

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