65. Geburtstag: Kaiser gratuliert Katsche
Schwarzenbeck feiert seinen 65. Geburtstag. Beckenbauer gratuliert der Bayern-Legende – doch der Ex-Verteidiger mag’s am liebsten ruhig
München - Auf einmal war alles da, so wie immer im Leben des Katsche Schwarzenbeck. Der Spitzname, der Rudi Weiß, der Weitschuss, der Schreibwarenladen – und nun sein 65. Geburtstag. Am Mittwoch feiert der legendäre Vorstopper, des Kaisers Ausputzer, Geburtstag. Franz Beckenbauer gratuliert: „Ich wünsche Katsche von Herzen alles Gute. Damals beim FC Bayern war er neben Sepp Maier und Gerd Müller mein wichtigster ,Mitarbeiter'.“
Der Katsche – ein Münchner Kindl aus Harlaching. Während der Grundschul-Zeit in der Rotbuchenstraße bekam er seinen Spitznamen. „Über Nacht war ich auf einmal der Katsche, ich hab' nicht gewusst, warum, losgeworden bin ich's nie mehr.“ 1966, als der Katsche für den FC Sportfreunde kickte, entdeckte ihn Bayerns Jugendtrainer Rudi Weiß. Die Vorlage zum berühmtesten Weitschuss der Vereinshistorie.
Beckenbauer erinnert sich an die Sternstunde Schwarzenbecks, als sein Adjutant trotz des Verbots der Mittellinien-Überquerung frech und fachfremd sein berühmtestes Tor erzielte: „Unvergessen seine Glanztat 1974 im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Atlético Madrid. In der 120. Minute schaffte er mit einem Gewaltschuss das 1:1. Dadurch gab es ein Wiederholungsspiel, das wir 4:0 gewannen.“ 416 Bundesliga-Partien (21 Tore) für den FC Bayern, fünf Meistertitel, drei DFB-Pokalsiege. Dazu dreimaliger Europapokalsieger der Landesmeister, Weltpokalsieger. Mit der Nationalelf Weltmeister 1974, Europameister 1972. Ein Achillessehnenriss beendete 1980 seine Profi-Karriere.
Von der Säbener ging's in die Ohlmüllerstraße. Der gelernte Buchdrucker übernahm den Schreibwarenladen seiner Tanten. 28 Jahre führte er das Geschäft in der Au, bis 2008.
Rentner? Nicht seines. Immer noch beliefert er den FC Bayern mit Schreibwaren, Tochter Heidi arbeitet in der Rechtsabteilung. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Enkel Kilian oder im Wald. Dort sammelt Schwarzenbeck Wurzeln, die er zu Skulpturen schnitzt – für den Garten oder für Freunde.
Ins Schwitzen kommt er auf dem Stepper im eigenen Kraftraum oder wenn er als Dauergast in der Allianz Arena dank einer Ehrenkarte mitfiebert. Um seinen 65. Geburtstag macht er kein großes Aufheben, er sagt: „Ich hab' gern meine Ruhe.“