"3000 Mark Strafe sollte ich bezahlen"

In seiner Kolumne schreibt Alan McInally heute über Bayerns Trainer Jupp Heynckes, erinnert sich: "Jupp hat sehr viel Geduld mit mir gehabt, das war toll. Ich hatte nie Zoff mit ihm. Never"  
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Für den FC Bayern machte Alan McInally in 40 Spielen 10 Tore – hier traf er in der Saison 1989/90 beim 3:2 gegen Nürnbergs Torhüter Andreas Köpke.
imago Für den FC Bayern machte Alan McInally in 40 Spielen 10 Tore – hier traf er in der Saison 1989/90 beim 3:2 gegen Nürnbergs Torhüter Andreas Köpke.

In seiner Kolumne schreibt Alan McInally heute über Bayerns Trainer Jupp Heynckes, erinnert sich: "Jupp hat sehr viel Geduld mit mir gehabt, das war toll. Ich hatte nie Zoff mit ihm. Never"

Letzte Woche habe ich Jupp Heynckes wiedergesehen, als ich in der Allianz Arena für einen TV-Sender „Sky Sports“ beim Media-Day zum Champions-League-Finale gearbeitet habe. Ach, war das schön.

Er meinte: Hey, Alan, wie geht's Dir? Lass' uns einen Kaffee trinken später und über alte Zeiten sprechen – doch dann hatte er keine Zeit mehr. Kann ich gut verstehen. Er steht vor dem Dortmund-Spiel unter Strom. Es lastet so viel Druck auf ihm – nach dem letzten Spieltag in Gladbach ist etwas Druck von ihm gewichen, als er Tränen in den Augen hatte.

Als ich das im TV gesehen habe, dachte ich mir: „Jupp, let’ em out!“ Unter ihm hatte ich eine fantastische Zeit bei Bayern, er hat mich mit Manager Uli Hoeneß 1989 von Aston Villa in die Bundesliga geholt. Jupp hat sehr viel Geduld mit mir gehabt, das war toll. Ich hatte nie Zoff mit ihm. Never! Anders als Radmilo Mihajlovic, der mit mir zu Bayern kam damals. Ein crazy man, der Jugoslawe. Ein Super-Fußballer, aber ein Playboy. Doch – einmal musste ich bei Jupp eine Geldstrafe bezahlen. Das war nicht so lustig, heute kann ich drüber lachen.

Im Frühjahr 1990 bin ich eines Sonntags zum Training an die Säbener Straße gekommen, in die Kabine und dachte mir: Wo sind die Jungs? Ich habe durch den Zaun geschaut und gesehen: Die trainieren ja schon! Ich hatte vergessen, die Uhr auf Sommerzeit umzustellen, schon war ich eine Stunde zu spät dran. Niemand hatte mir Bescheid gesagt. 3000 Mark Strafe, hieß es – ich habe gebettelt, dass ich weniger zahlen muss. So musste ich nur die Hälfte in die Mannschaftskasse löhnen, im Jahr darauf bin ich extra zwei Stunden früher gekommen und habe mich in den Whirlpool gelegt. Jupp macht heute immer noch seine Späße, auch wenn sein Englisch immer noch nicht so gut ist – aber mein Deutsch ist ja auch nicht besser.

Also: No problem! Ich glaube, dass er schon ein wenig traurig ist, dass er die Bayern nach Ende der Saison verlassen muss, weil Pep Guardiola kommt. Jupp ist ein fantastischer Trainer, ein Taktikfreak. Ich würde es ihm gönnen, dass er diesen Pokal jetzt gewinnt. Dann wäre er ein „happy man“ und könnte als Rentner die Spiele im Stadion besuchen. Ganz entspannt.

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