2:2 gegen Leverkusen! Späte Video-Watschn für die Bayern vor Wiesn-Start

In einem echten Spitzenspiel sieht der FC Bayern kurz vor Schluss dank Leon Goretzka schon wie der sichere Sieger aus. Doch der Kölner Keller hat etwas dagegen – und spendiert Leverkusen noch einen Elfer.
Patrick Strasser |
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Die Bayern waren nach dem Last-Minute-Remis gegen Leverkusen konsterniert.
Die Bayern waren nach dem Last-Minute-Remis gegen Leverkusen konsterniert. © IMAGO / kolbert-press

München - Eine Runde Achterbahnfahrt der Gefühle am Vorabend der Wiesn-Eröffnung, mit allen Zutaten und Emotionen, die zu einem wilden Abend dazugehören, wurde an diesem Freitag in der Allianz Arena geboten. Mit einem spektakulären 2:2 trennten sich die Bayern von Bayer Leverkusen, konnten damit in der Tabelle nicht vorbeiziehen an der Werkself.

Für den späten Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+4.) sorgte Exequiel Palacios per Foulelfmeter, nachdem Alphonso Davies ziemlich plump im eigenen Strafraum eingestiegen war. Schiedsrichter Daniel Schlager hatte erst nach Hinweis vom Video-Schiri im Kölner Keller die Szene selbst noch einmal am Bildschirm gecheckt und dann auf Strafstoß entschieden. Es wurde die späte Video-Watschn am Abend vor dem Wiesn-Start.

FC Bayern: Der Statement-Sieg gegen Leverkusen war in Reichweite

Umso unglücklicher für die Bayern, die wenige Minuten zuvor selbst wie der glückliche Sieger aussahen. Nach Top-Vorlage des eingewechselten Mathys Tel war der Linksschuss von Leon Goretzka ins (vermeintliche) Glück das Ventil für allerlei bayerische Emotionen. Völlig außer Rand und Band sprang der ausgewechselte Joshua Kimmich in die Arme von Goretzka, der ihn schulterte und aller Welt seine und die Muskeln der Bayern zeigte.

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Eine Glücksgefühl-Rudelbildung an der Seitenlinie. Der Statement-Sieg gegen den ebenfalls mit drei Siegen aus drei Spielen gestarteten Gegner schien in Reichweite. Am Ende alles Konjunktiv. Der Meister und der Herausforderer haben nun je zehn Punkte, könnten sich dank der Qualität ihrer Kader und Trainer einen spannenden Zweikampf um die Meisterschaft liefern.

Bayern und Leverkusen offensiv stark, defensiv aber mangelhaft

Bei der Rückkehr von Bayerns einstigem Mittelfeld-Strategen Xabi Alonso, der als Trainer der Gäste an der Linie fast jeden Pass mitspielte und bei Entscheidungen der Schiedsrichter, die er anders sah, beinahe aus der Haut und Pulli fuhr, beeindruckten beide Mannschaften mit ihrer Offensivpower, offenbarten allerdings auch defensiv große Mängel.

Ob es an der Konfusion auf beiden Seiten nach der gerade zu Ende gegangenen, ersten Länderspielperiode der Saison lag, die Vereinstrainer so schätzen wie Zahnwurzelbehandlungen?

Harry Kane beschert den Bayern einen Traum-Start

Es wurde wild. Listig wie ein Fuchs agierte Torjäger Harry Kane als er nach einer Sané-Ecke die unfreiwillige Kopfballverlängerung von Tapsoba am langen Pfosten ins Netz köpfte – in der 7. Minute die frühe Führung, Kanes vierter Liga-Treffer im vierten Spiel. Die Bayern mit starkem, druckvollem Beginn, doch ohne das zweite Tor zu machen. In der 24. Minute setzte der Spanier Grimaldo einen Freistoß mit links perfekt ins Kreuzeck, unhaltbar für Bayerns Torhüter Sven Ulreich.

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Die Marschroute der Bayern, angetreten im gewöhnungsbedürftigen Wiesn-Trikot, das sie zumindest zeitweise für die Gegenspieler auf dem Rasen unsichtbar erscheinen ließ, für die drei Heimspiele innerhalb von neun Tagen war klar: Drei Siege, erst gegen den Tabellenführer, dann gegen den wohl schwierigsten Gegner in der Champions-League-Vorrunde, Manchester United, und schließlich gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum.

Für den FC Bayern geht's nächste Woche auf die Wiesn

Am Tag danach, Sonntag in einer Woche, geht’s mit der kompletten Mannschaft und dem Trainerstab auf die Wiesn. "Wenn wir einen ordentlichen Besuch haben wollen, müssen wir Vorarbeit leisten", meinte Tuchel. Der Start in den Wiesn-Dreier, mit dem Versuch beim "Hau den Lukas!" dem Bayer-Keeper Hradecky mehrere Treffer einzuschenken, glückte nur fast. Das 2:2 war ein später Dämpfer, als hätte man im Überschwang die letzte vor Schließung des Zeltes bestellte Maß noch verschüttet.

Emotional wurde es am Ende sogar noch nach Abpfiff: Rote Karte für Zsolt Löw, den Assistenten von Thomas Tuchel, der selbst bereits nach dem 1:1 in der ersten Halbzeit Gelb gesehen hatte, weil er mit der Freistoßentscheidung bzw. dem Foul von Thomas Müller nicht einverstanden war. Wird eine Sperre für Löw nach sich ziehen – viel Redebedarf sowieso.

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2 Kommentare
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  • Max Merkel am 17.09.2023 09:48 Uhr / Bewertung:

    Warum wird das alles immer mit der blöden Wiesn in Verbindung gebracht? oder sollen die weil die Wiesn ist besser spielen?

  • Südstern7 am 16.09.2023 23:26 Uhr / Bewertung:

    Ja, das war schon ein denkwürdiges Spiel. Und fast hätte der Upamecano sogar noch das 3:2 gemacht. Das wäre noch die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen, wenn ein Leverkusener einen halben Meter weiter hinten gestanden wäre.

    Nach Goretzkas Tor gelang es den Bayern nicht im Mittelfeld dagegen zu halten und die alles auf eine Karte setztende Leverkusener vom eigenen Gehäuse weg zu halten. Da hätte man sich abgebrühter anstellen müssen, ruhiger den Ball halten, das ist wohl wahr. Wäre vermutlich gegen jeden Gegner gelungen, aber nicht gegen die bärenstarken Leverkusener. Ursache und Wirkung.

    Freuen wir uns an dem tollen Spiel, das uns beide Mannschaften boten. Nicht umsonst war das Unentschieden leistungsgerecht. Auch wenn es am Ende etwas wild wurde.

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