0:4 - Die Lehren der Bayern-Pleite gegen Milan
Nächste Pleite für den FC Bayern München auf der Asientour: Ein starker AC Milan lässt Ancelottis Team keine Chance. Die Fehler - und was die Münchner nun besser machen müssen.
Shengzen - Zweiter Test auf der Asien-Reise, zweite Niederlage: Der FC Bayern hat am Samstag in Shenzhen mit 0:4 gegen den AC Mailand verloren und dabei einige Schwächen offenbart. Die AZ liefert fünf Erkenntnisse der Partie.
Rafinha enttäuscht: In Shanghai hatte der Außenverteidiger verbal offensiv für sich geworben, Joshua Kimmich den Kampf auf der rechten Abwehrseite angesagt. Gegen Milan folgte dann: ziemlich wenig. Rafinha war der schwächste Bayer, beim 0:1 durch Franck Kessi (14. Minute) öffnete er genauso die Außenbahn wie beim 0:3 durch Patrick Cutrone (43.). Seinem erhofften Stammplatz kommt Rafinha so nicht näher.
Schwächen in der Viererkette: Völlig frei durfte Cutrone beim 0:2 einköpfen (25.), der frühere Wolfsburger Ricardo Rodriguez hatte den Freistoß getreten. Nicht die einzige Szene, in der die Bayern-Abwehr nach ruhenden Bällen unsortiert war. Beim Innenverteidiger-Duo Mats Hummels/David Alaba fehlte die Abstimmung, Juan Bernat musste zudem früh raus (30.). Der Spanier verletzte sich am linken Fuß.
Für ihn kam Marco Friedl und rückte in die Innenverteidigung. Alaba ging nach links. Besser wurde es dadurch nicht in der Viererkette. Der junge Torhüter Christian Früchtl konnte einem leidtun. Auch beim 0:4 von Hakan Calhanoglu (85.), der komplett unbedrängt schießen durfte.
Müder FC Bayern ohne Offensivkraft
Müde Bayern: Seit Montag haben die Münchner einige Trainingseinheiten und Marketingsveranstaltungen absolviert, die Belastung merkte man gegen Milan deutlich. Bei schwülen und sehr warmen Bedingungen in Shenzhen zeigten die Bayern-Stars Konzentrationsschwächen. Dabei hatte Ancelotti am Vormittag kein Training angesetzt, die Spieler waren im Hotel geblieben.
Tolisso wechselhaft: Der junge Franzose spielte nicht so stark wie zuletzt gegen Arsenal. Mit Javi Martínez auf der Sechs aufgeboten, erlaubte sich Tolisso einige Abspielfehler. Gleich zu Beginn ging er im eigenen Strafraum etwas ungestüm zu Werke, das hätte Elfmeter geben können. Tolissos Dynamik war allerdings erneut beeindruckend, er vergab noch eine Riesenchance (72.).
Offensive zu ungefährlich: In der 43. Minute dribbelte Franck Ribéry gleich fünf Milan-Spieler aus, ein spektakulärer Moment. Aber sonst? Wenig los in der Offensive der Bayern, in der immerhin Robert Lewandowski, Thomas Müller, Ribéry und Kingsley Coman wirbelten.
Ein Lewandowski-Schuss am Tor vorbei (40.), ein gehaltener Müller-Fernschuss (58.) - und dann diese Szene: Müller wollte fünf Meter vor dem Tor nochmal querlegen, so versemmelte er das sichere 1:3 (77.). James, der zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, setzte ebenfalls kaum Akzente.
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