FCB-Basketballer Beckham Wyrick: Mehr Titel als LeBron James
An der Highschool hat Bayern-Basketballer Beckham Wyrick noch gegen den jetzigen Superstar James gewonnen. Und der Münchner hat dem NBA-Überflieger noch heute etwas voraus
MÜNCHEN Deutscher Meister und Pokalsieger ist Beckham Wyrick dieses Jahr geworden, beides noch im Trikot von Brose Bamberg. Es sind die größten Triumphe in der Karriere des FCB-Basketballers. Eigentlich. Denn es gibt die Geschichte von einem anderen großen Erfolg. Eine Geschichte. Die vom Sieg gegen den „Chosen One“ – den Auserwählten: LeBron James, den wohl zur Zeit besten Basketballer auf diesem Planeten.
Es war der 23. März 2002 und es ging um die Meisterschaft im Bundesstaat Ohio. Im Schottenstein Center in Columbus wurden die 18375 Zuschauern (Rekordkulisse!) Zeuge des Aufeinandertreffens zweier Philosophien: Das beste Team gegen den besten Einzelspieler. Wyricks Highschool gegen die von James. „Wir waren alle topmotiviert. Ich wollte die Herausforderung, da hatte ich sie“, erinnert sich der 26-jährige Wyrick. Die Atmosphäre in der Halle: Geladen. Genauso wie Wyrick selbst, der James auf seine Art willkommen hieß. Mit einem Stoß gegen dessen Brust. Es war eine unmissverständliche Nachricht. „Er sollte sofort erkennen, dass viele Punkte viele Schmerzen bedeuten“, sagt Wyrick.
Die Nachricht kam an. Im zweiten Viertel erzielte James keinen einzigen Punkt. Am Ende war LeBron mit 32 Punkten zwar der Topscorer, jubeln durften aber Beckham und Co. Auch dank der 14 Punkte des Neu-Münchners, der immer noch stolz auf den 71:63-Triumph zurückblickt: „Das war das Spiel unseres Lebens.“ Sein Vater sagte damals: „Von diesem Spiel werden die Leute für immer sprechen.“
Acht Jahre nach diesem denkwürdigen Samstag im März wagt Beckham Wyrick einen Neuanfang. Mit 26, bei den Bayern in der Zweiten Liga. Das Ziel ist klar: Der sofortige Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Trainer Dirk Bauermann setzt auf den stets motivierten und energiegeladenen Wyrick, weil er auf dem Platz alles kann: Punkten, Verteidigen, Rebounden. Allesamt Dinge, die man auch LeBron James nachsagt – der aber als Profi bisher noch keinen einzige Vereinstitel gewonnen hat.
Bastian Strobl
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