FC Bayern Basketball: Party des Schreckens

Bayerns Basketballer gewinnen weiter – vor ausverkauftem Haus. Doch – nach Steffen Hamann – fällt mit Demond Greene der nächste Topstar aus.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Demond Greene wird von den Bayern-Ärzten vom Platz geführt.
sampics/Augenklick Demond Greene wird von den Bayern-Ärzten vom Platz geführt.

Bayerns Basketballer gewinnen weiter – vor ausverkauftem Haus. Doch – nach Steffen Hamann – fällt mit Demond Greene der nächste Topstar aus.

MÜNCHEN Es sind erstaunliche und erschreckende Parallelen, die sich gerade zwischen den Fußballern und den Basketballern des FC Bayern auftun. Bei den Fußballern fehlen die beiden größten Stars Franck Ribéry und Arjen Robben verletzungsbedingt, jetzt hat es die Basketballer und ihre beiden National- und Vorzeigespieler genauso erwischt. Nach Steffen Hamann hat sich auch Demond Greene schwer verletzt: Achillessehnenriss, er fällt für den Rest der Saison aus.

Der Unterschied: Die Basketballer begeistern auch ohne ihre beiden großen Stützen. 89:55 gewannen sie am Samstagabend gegen die Hannover Tigers. Es war eine Basketball-Demonstration der Mannschaft von Dirk Bauermann gegen einen völlig überforderten Gegner. „Wir hatten keine Chance zu keiner Phase des Spiels“, sagt Tigers-Trainer Mahmut Ataman nach dem Spiel. „Das war defensiv unser bisher bestes Spiel“, sagte Bauermann. Offensiv überragte wieder einmal der Amerikaner Jonathan Wallace. Er traf neun seiner elf Würfe aus dem Feld und erzielte 23 Punkte. „Uns fehlen zwei herausragende Spieler“, sagte Wallace nach dem Spiel, „jetzt müssen andere in der Mannschaft Verantwortung übernehmen.“

3218 Zuschauer waren gekommen, die umgebaute Olympia-Eishalle war ausverkauft. „Das ist ein Traum“, sagte Präsident Uli Hoeneß, „wir mussten sogar einige wieder nach Hause schicken.“ Die Stimmung war, wie schon im ersten Saisonspiel, riesig. Die Zuschauer feierten die Mannschaft mit minutenlangen Standing Ovations.

Es wäre eine riesige Basketball-Party mit tausenden glücklichen Gästen gewesen, wenn nicht der 113-fache Nationalspieler Greene nach zwei Minuten Spielzeit – ohne Einwirkung des Gegners – mit einer gerissenen Achillessehne zusammengebrochen wäre. „Eine absolute Katastrophe“, sagt Abteilungsleiter Peter Kemmer: „Warum muss uns so etwas passieren?“ Er rechnet nicht damit, dass Greene, der für drei Jahre bei den Bayern unterschrieben hat, in dieser Saison noch zurückkehrt. „Sogar bei optimalem Heilungsverlauf dauert es mindestens sechs Monate.“

Kemmer und die Verantwortlichen der Basketballer werden nun mit Dirk Bauermann einen passenden Ersatz suchen. „Wir können das so nicht lassen“, sagt Kemmer, „unsere jungen Spieler sind noch nicht weit genug.“ In der ProA müssen immer zwei deutsche Spieler auf dem Feld stehen, derzeit sind nur Bastian Doreth, Robert Maras und mit Einschränkungen Markus Hübner für größere Spielanteile tauglich.

Das Problem: Als Bauermann nach Hamanns Verletzung einen neuen Spieler gesucht hatte, stellte er fest, „dass es keine deutschen Spieler in entsprechender Qualität“ mehr auf dem Markt gibt. Er holte den Amerikaner Chad Prewitt. Jetzt muss der Neue aber auf jeden Fall ein Deutscher sein.

Julian Galinski

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.