FC Bayern Basketball: Auf bald – in Europa!
Bayern-Neuzugang Steffen Hamann verspricht: Die Basketballer steigen sofort auf. Zudem kündigt er das Kommen weiterer Nationalspieler sowie mittelfristig die Teilnahme an der Europaliga an.
MÜNCHEN Es ist Freitagvormittag, und Dirk Bauermann ist auf dem Weg zum Training. Nicht in die vereinseigene Halle des FC Bayern, dort ist nach einem Umbau der Boden noch nicht bespielbar, sondern in die anliegende Schulturnhalle an der Säbener Straße. Der National- und Bayerntrainer trägt einen dunklen Trainingsanzug mit einem kleinen Logo auf der Brust: Nicht etwa das Wappen des Bayern-Emblems, sondern der Stierkopf der Chicago Bulls ist darauf zu sehen.
Noch muss sich einiges einspielen beim FC Bayern, auf und neben dem Platz, die Nationalspieler Demond Greene und Steffen Hamann haben erst am Freitagnachmittag das Training aufgenommen. Am Sonntag wird die Mannschaft in Weilheim (17.00 Uhr, Jahnhalle) ihr erstes Vorbereitungsspiel gegen die Baskets Bamberg absolvieren.
Aufbauspieler Hamann (29) allerdings verspricht (ohne auch nur ein einziges Mal mit seiner ProA-Mannschaft auf dem Feld gestanden zu sein): „Klar steigen wir auf!“ Und nicht nur das. „Während der WM haben mich einige andere Nationalspieler auf das Projekt des FC Bayern angesprochen. Wenn wir in der BBL sind, hätten sie auch Interesse.“ Mit ihm und Greene spielen schon zwei Fünftel der Startformation der Nationalmannschaft in München. Dass weitere Auswahlspieler folgen, scheint recht wahrscheinlich. Und dann – „spielen wir in zwei Jahren in der Euroleague, sagt Hamann.
Er sagt das mit großem Selbstvertrauen. Denn, „so eine do-or-die-Situation wie hier hatte ich noch nie“. Machen oder sterben: Wenn die Mannschaft nicht in dieser Saison von der 2. Liga ProA in die Basketball-Bundesliga aufsteigt, das hat der FC Bayern, wird das Projekt wieder eingestampft und nur noch Amateur-Basketball betrieben. Die Basketball-WM in der Türkei bringt da nach dem peinlichen Aus der deutschen Mannschaft nicht gerade Rückenwind. Vor allem die Pleite gegen Angola „holt einen in ruhigen Momenten immer wieder ein“, sagt Hamann selbstkritisch.
Bis zur Saisoneröffnung am 23. September in der Olympia-Eishalle, wiederum gegen Abo-Meister Bamberg, bleibt nicht mehr viel Zeit, für Steffen Hamann heißt es bis dahin: suchen und finden. Seine Rolle im Team – und eine Wohnung. Bedenken hat er keine. Zum einen: „Ich weiß genau, was Bauermann verlangt“, zum anderen: „Ich habe keine Frau und keine Kinder.“
Julian Galinski