Favre: Sein zweiter Abschied ist der letzte
NEW YORK - Er gilt als einer der besten Quarterbacks aller Zeiten: Nach 18 Jahren in der NFL hat Brett Favre seine Karriere beendet – zum zweiten Mal innerhalb von elf Monaten.
Er war dreimal der „wertvollste Spieler“ der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL, führte die Green Bay Packers 1997 zum Super-Bowl-Sieg und gilt als einer der besten Quarterbacks aller Zeiten: Nach 18 Jahren in der NFL hat Brett Favre seine Karriere beendet – zum zweiten Mal innerhalb von elf Monaten. Tränenreich hatte sich der Spielmacher bereits im vergangenen März von den Packers verabschiedet, um wenige Monate später doch noch einmal bei den New York Jets anzuheuern. Nun soll aber endgültig Schluss sein.
„Selbst Familienmitglieder und Freunde haben mich gefragt, ob ich es dieses Mal wirklich ernst meine“, sagte der 39-Jährige und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich darf mich nicht wundern, dass alle so skeptisch sind. Aber dieses Mal könnt ihr mir glauben. Ich hatte eine wunderbare Karriere und hätte mir nicht mehr erhoffen können. Jetzt ist es aber an der Zeit, Abschied zu nehmen.“
464 Touchdown-Pässe warf Favre in seiner Karriere, verbuchte einen Raumgewinn von insgesamt 65.127 Yards, gewann 169 reguläre Saisonspiele, stand in 269 Partien in Folge in der Startformation und brachte den Ball 5720-mal erfolgreich in die Arme eines Mitspielers – beeindruckende Zahlen, die ihm einen Platz in den Rekordbüchern der NFL bescherten. Seine Aufnahme in die Ruhmeshalle der Liga ist nur Formsache.
Allerdings gab es neben dem erfolgreichen auch immer den oft ein wenig zu risikoreichen Favre. Nachdem er den Jets zu Beginn der vergangenen Saison zu einer Bilanz von 8:3 Siegen verholfen hatte, gingen vier der letzten fünf Saisonspiele und die fast schon sicher geglaubte Play-off-Teilnahme verloren. Favre warf während der Negativserie nur zwei Touchdown-Pässe, brachte es allerdings auf neun Interceptions.
Mit insgesamt 310 Würfen in die Arme eines Gegenspielers ist Favre auch in dieser Kategorie NFL-Spitze. „Ich hatte zum Ende der Saison mit Schulterproblemen zu kämpfen“, sagte der Quarterback, der nach dem Abschluss der Spielzeit von einigen Teamkameraden scharf kritisiert worden war: „Um zur kommenden Saison fit zu werden, hätte ich mich einer Operation unterziehen müssen. Ich weiß nicht, inwieweit mich die Folgen eines solchen Eingriffs in meinem Spiel behindert hätten, und wollte nichts mehr riskieren.“
Einen Nachweis seines Könnens ist der Spielmacher trotz der enttäuschenden Ergebnisse zum Karriereende ohnehin nur selten schuldig geblieben. Selbst private Schicksalsschläge hatten ihn nie aufhalten können. So wurde Favre besonders durch das sogenannte „Oakland Raiders Game“ 2003 schon zu Lebzeiten legendär. Nur einen Tag nachdem sein Vater bei einem Verkehrsunfall getötet worden war, warf Favre allein in der ersten Halbzeit vier Tochdown-Pässe und erzielte einen Raumgewinn von insgesamt 399 Yards.
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