Familie Idbihi: Bescherung bei Basketballern

Deutsch, kanadisch und marokkanisch: So verbringt Bayerns Yassin Idbihi seine überaus kurze Weihnachtspause.  
Matthias Eicher |
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Bayerns Center Yassin Idbihi greift beim Rebound zu.
dpa Bayerns Center Yassin Idbihi greift beim Rebound zu.

Deutsch, kanadisch und marokkanisch: So verbringt Bayerns Yassin Idbihi seine überaus kurze Weihnachtspause.

MÜNCHEN „Jingle Bells, Jingle Bells, Jingle all the way“, klingt es durch die Wohnung von Yassin Idbihi. Seine beiden Söhne Malik (4) und Khalil (2) singen schon begeistert mit, sie freuen sich riesig auf Weihnachten. Denn das Fest wird ganz besonders bei den Idbihis, die Familie des Bayern-Basketballers feiert gleich zweimal.

Idbihis Frau Kimberley ist Kanadierin, dort werden die Geschenke traditionell erst am Morgen des 25. Dezembers überreicht. „Bei uns gibt's deswegen zwei Bescherungen: Die kleineren Sachen schenken wir am Heiligen Abend, die große Bescherung steigt einen Tag später“, erzählt der 30-jährige Bayern-Center. „Meine Frau liebt Weihnachten. Daher darf sie alles entscheiden.“ Und zwar die Weihnachtsmusik, den Christbaumschmuck und auch, dass man sich zweimal beschenkt. Außerdem: „Ihr ist wichtig, dass zu uns der Weihnachtsmann kommt und nicht das Christkind.“ Ehemann Yassin ist es nur recht, wenn er sich nicht um alles kümmern muss.

Schließlich hatte der 21-malige Nationalspieler am Wochenende zwei Spiele samt langem Auswärts-Trip nach Trier und muss am 26. Dezember schon wieder im Audi Dome gegen Vizemeister Ulm ran. Gerade die US-Spieler um Malcolm Delaney, deren Familien sich auf einem anderen Kontinent befinden, leiden unter der sehr kurzen Weihnachtspause, sie feiern ohne Familie. Bei den Bayern kämpft Idbihi nach seinem Wechsel aus Berlin um seine Position. „Ich fühle mich sehr wohl im Team, aber ich muss mir mehr Konstanz erarbeiten“, sagt Idbihi.

Daher gilt nun für ihn: Kraft schöpfen an den Feiertagen. „Ich finde an Weihnachten am schönsten, dass man viel Zeit mit der Familie verbringen kann“, sagt er. Der Spielplan ist in dieser Hinsicht mit dem Heimspiel am zweiten Feiertag gnädig – ein Auswärtsspiel hätte viele Stunden weniger mit der Familie bedeutet. Yassin Idbihi, Sohn einer deutschen Mutter und eines marokkanischen Vaters, ist zwar in Köln geboren, aber in Marokko aufgewachsen und erst mit 15 Jahren zurück nach Deutschland gekommen. I

n dem muslimischen Land waren die Idbihis fast die Einzigen, die das christliche Fest überhaupt feierten. „Es war schon komisch früher, aber meine Mutter wollte Weihnachten nicht aufgeben, nur weil wir in Marokko wohnten.“ Mutter Karin, die mit Idbihis Vater in Marokko lebt, ist für zwei Wochen zu Besuch und kümmert sich um die Weihnachtsgans, die nach der Bescherung aufgetischt wird. Auch ein paar Plätzchen hat sie gebacken: „Die Kinder stehen auf die Süßigkeiten, ich halte mich lieber zurück“, sagt Idbihi, der den Leckereien zugunsten seines durchtrainierten Körpers widerstehen will.

Und die Geschenke? „Der Große wünscht sich ein Fahrrad, das bekommt er auch. Und Khalil ist gerade in der Autophase, er spielt gerne mit den kleinen Flitzern. Er kann sich über ein paar neue Spielzeug-Autos freuen.“ Idbihis jüngster Sohn Sami ist gerade zweieinhalb Monate alt – für ihn gibt es ein Stofftier.

Einen Korb brauchen sich die kleinen Idbihi-Jungs nicht mehr zu wünschen, so einer hängt längst im Kinderzimmer. Dort spielen Malik und Khalil immer die Partien der Bayern nach. „Sie streiten sich immer drum, wer den Papa nachahmen darf“, sagt Idbihi. Er genießt nun die Familienzeit. Auf dem Parkett steht er wieder schnell genug.

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