Falsches Spiel mit Ribéry

Enttäuschend verliefen die ersten 90 Minuten in der mit so viel Spannung erwarteten Gruppe C. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware in der von starken Abwehrreihen geprägten Partie.
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Franck Ribéry war der besten Franzosen gegen Rumänien.
ap Franck Ribéry war der besten Franzosen gegen Rumänien.

ZÜRICH - Enttäuschend verliefen die ersten 90 Minuten in der mit so viel Spannung erwarteten Gruppe C. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware in der von starken Abwehrreihen geprägten Partie.

Ernüchterung für Vize-Weltmeister Frankreich. Die EM-Premiere ging total daneben, nur 0:0 gegen die Defensiv- Spezialisten aus Rumänien. Eine einzige Enttäuschung. Taktik und Sicherheit überwog, Rasenschach in Zürich. Oder, wie es Mehmet Scholl, der Ex-Bayer, der gestern als ARD-Experte vor Ort war, ausdrückte: „A zähe G’schicht.“

Zwei Überraschungen gab es bei der Equipe tricolore: Rekord- Torschütze Thierry Henry (44 Treffer in 100 Spielen) saß auf der Bank. Die offizielle Begründung: Gesäßmuskelzerrung. Doch der Barcelona- Stürmer ist überhaupt nicht in Form. Scholl meinte dazu: „Ich bin ja Henry-Fan, aber er hat eine unterirdische Saison gespielt. Das ist eine taktische Zerrung.“

Scholl behält recht

Auch die zweite Überraschung, die sich Frankreichs Trainer Raymond Domenech ausgedacht hatte, gefiel Scholl überhaupt nicht. „Ich halte es für einen großen Fehler, Ribéry von der linken Seite auf die rechte zu stellen.“ Scholl sollte recht behalten. Ribérys Zauberfußball, mit dem er in der letzten Saison zum „Roi de Munich“ avancierte, blitze nur phasenweise auf. Nur wenn er eigenmächtig auf die linke, seine Schokoladenseite auswich, wurde es für die Rumänen gefährlich. Ribéry, der auch im Frankreich-Team den Spaßvogel vom Dienst spielt (Patrice Evra: „Wir brauchen keine Bücher und keine Musik, wir haben Franck zur Unterhaltung.“), und zum neuen Chef bei den Blauen werden soll, akzeptiert seine Leader- Rolle gern: „Ich bin jetzt eine Führungsfigur.“

Doch Coach Domenech trieb ein falsches Spiel mit Ribéry. Was Scholl richtig aufregte. „Es tutmir leid, so einen Spieler da verhungern zu sehen. Rechts macht er seinen Trick – und dann steht er an der Eckfahne. Es ist ein kompletter Schmarrn, so einen Spieler auf die rechte Seite zu stellen.“ Immerhin: Der Bayer aus Boulogne sur Merwar wenigstens ein Aktivposten. Und Domenech sagte allen Ernstes: „Er war fleißig und ist weite Wege gegangen.“ Wohl wahr. Sobald es möglich war, flüchtete der Bayern-Star auf die linke Seite, um Druck zu entfalten. Doch allein konnte er das Spiel nicht gewinnen. Was aber offenbar gar nicht weiter schlimm für die Franzosen war. Willy Sagnol jedenfalls rechnete bereits mal. „Wir haben nicht so gut gespielt, aber es war okay“, sagte der enttäuschende Bayern- Star, „aber fünf Punkte müssen zum Weiterkommen reichen.“ Doch wen soll diese Mannschaft besiegen? Mit dieser seltsamen Taktik?

Ribérys Ziel in Gefahr

Ribérys erklärtes Ziel, sein persönliches Triple zu schaffen, ist jedenfalls schwer in Gefahr. „Nach der Meisterschaft und dem Pokalsieg mit Bayern habe ich nur ein Ziel“, hat er gesagt, „den EM-Titel. Das wäre die Krönung einer guten Saison.“ Wäre. Hierfür müsste aber Domenech seine Aufstellung überdenken. key/fil

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