Fährt Schumi nur hinterher?

Beim Test in Valencia hat der Mercedes-Pilot Probleme mit seinem Rennwagen. Formel-1-Experte Christian Danner glaubt nicht an den Großmeister.
MÜNCHEN So hatte sich Michael Schumacher seinen Start in die Saison sicher nicht vorgestellt. Den neuen Silberpfeil quälten bei den ersten Tests in Valencia erst Hydraulikprobleme, zum Schluss fehlten Schumi eineinhalb Sekunden auf Spitzenreiter Robert Kubica im Lotus Renault.
„Das ist noch nicht unser endgültig entwickeltes Auto für die Saison, aber viele Elemente sind ein Schritt nach vorn“, beschwichtigte Schumacher. Christian Danner sieht das anders. „Wenn ich Mercedes wäre sehen würde, was die für Zeiten fahren, würde ich mir Sorgen machen. Und wenn Schumacher schon wieder beschwichtigt und sagt, wir sind jetzt noch nicht so schnell und das kommt schon noch, dann habe ich Magenschmerzen", sagte der frühere Formel-1-Fahrer und RTL-Kommentator der AZ.
Fährt Schumacher wieder nur hinterher? Zwar wird Mercedes den Silberpfeil noch weiterentwickeln – die Konkurrenz ihre Autos aber auch. Die Chancen, das Ruder komplett herumzureißen, sieht Danner eher gering. Er schlägt Alarm: „Ein neues Rennauto kommt an die Rennstrecke und ist entweder schnell oder nicht schnell. Bei Autos, die von Anfang an nicht gehen, sehe ich jetzt schon die Erklärungen: Da hätten wir doch, da kommt noch und so weiter.“
Wird Mercedes, letzte Saison nur viertbestes Team, also höchstens Weltmeister der Ausreden? „Die Großwetterlage hat sich nicht verändert“, glaubt Danner. „Wenn Sebastian Vettel am ersten Tag rausfährt, neunzig Runden dreht und Schnellster ist, dann scheint das grob in Ordnung zu sein“, sagt er. Überhaupt hätte Vettel wieder die besten Karten. „Bei Jenson Button, Lewis Hamilton und Fernando Alonso hat man gesehen, dass sie in der Saison nach ihrem Titel viel entspannter gefahren sind. Das nimmt den Druck“, so Danner.
Bianca Leppert