Ex-Dressurreiterin Wels von Pferd getötet

Bittere Ironie des Schicksals: 2008 wurde die Ex-Dressurreiterin Christine Wels wegen Tierquälerei verurteilt - nun erlag sie den schweren Kopfverletzungen, die sie beim Training mit einem Pferd erlitt.
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Die ehemalige Weltcup-Teilnehmerin und Reitlehrerin Christine Wels kommt am 18. November 2008 ins Kieler Landgericht zum Prozessbeginn.
dpa Die ehemalige Weltcup-Teilnehmerin und Reitlehrerin Christine Wels kommt am 18. November 2008 ins Kieler Landgericht zum Prozessbeginn.

München - Als aktive Reiterin kratzte sie an der Weltspitze und belegte im Weltcup-Finale der Dressurreiter in Göteborg 1992 Platz neun, als Trainerin wurde sie 2008 wegen Tierquälerei verurteilt: Jetzt ist Christine Wels im Alter von 67 Jahren den schweren Kopfverletzungen erlegen, die sie beim Training mit einem Pferd erlitten hatte.

Wie das Reitermagazin "St. Georg" berichtet, sollen die Verletzungen vom Tritt des Pferdes stammen. "Die mehrfach wegen tierquälerischen Ausbildungsmethoden verurteilte einstige Weltcupfinalistin Christine Wels wurde bei der Bodenarbeit von einem Pferd getreten und so schwer getroffen, dass sie nicht überlebt hat", schreibt das Reitermagazin.

Christine Wels hatte in verschiedenen Reitställen rund um Hamburg mit tierquälerischen Ausbildungsmethoden für Aufsehen gesorgt, wurde damals angezeigt und vom Landgericht in Kiel verurteilt. Von Norddeutschland und Dänemark hatte sie ihre Aktivitäten später ins Rheinland verlagert, war in verschiedenen Ställen negativ aufgefallen. Zuletzt hatte sie die Pferde ihrer Kunden in einem Stall in der Nähe von Bonn untergebracht, wo sie von einer engagierten Tierärztin beobachtet und dann angezeigt wurde.

 

 

Bei dem Unfall selbst habe Wels mit dem betroffenen Pferd vom Boden aus gearbeitet, berichtet die Tieräztin, die nicht namentlich genannt werden möchte. Das Pferd sei dann wohl gestiegen, berichtet die Tierärztin. Sie habe kurz weggesehen, dann habe Christine Wels auch schon am Boden gelegen - mit schweren Kopfverletzungen aufgewiesen.

2008 hatte das Landgericht Kiel Christine Wels wegen Tierquälerei verurteilt. Ein Jahr und neun Monate auf Bewährung lautete das Urteil. Dazu wurde ein dreijähriges Tierhaltungsverbot ausgesprochen und ihr der berufsmäßige Umgang mit Pferden verboten. Vorher waren wiederholt schlimme Videos von Christine Wels aufgetaucht. "Darauf zu sehen: Mit bis zu 450 Schlägen in 30 Minuten hatte sie hilflose Pferde gequält", schreibt die "Bild"-Zeitung.

Christine Wels verteidigte sich damals in "Bild am Sonntag": "Ich bin nicht das schwarze Schaf des Dressursports, alle anderen Leistungsträger arbeiten wie ich. Die reiterliche Ausbildung war auch immer so und wird es bleiben."

Experten dagegen sprachen von schlimmer Tierquälerei. Tierarzt Dr. Ole Caspersen damals zum Reitsport-Magazin "Cavallo" über die Szenen im Video: "Es ist das Schlimmste, was ich je an Misshandlung gesehen habe."

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