Ex-Biathlet Fischer: "Wer Gold will, muss Schempp schlagen"

Ex-Biathlet Fritz Fischer stellt die deutschen Biathleten und Biathletinnen vor der WM in Oslo vor. Besonders einen hat er als Mediallenkandidat auf dem Zettel. Die Bilder und Prognosen.
Simon Stuhlfelner |
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Fritz Fischer, bis 2014 Disziplin-Trainer im Männer-Nationalteam, spricht über die Aussichten der deutschen Biathleten bei der WM in Oslo. Klicken Sie sich durch.
dpa 12 Fritz Fischer, bis 2014 Disziplin-Trainer im Männer-Nationalteam, spricht über die Aussichten der deutschen Biathleten bei der WM in Oslo. Klicken Sie sich durch.
Simon Schempp: „Er ist für mich einer der Topfavoriten in jedem Wettbewerb. Wer Weltmeister werden will, muss den Simon schlagen“, sagt Fischer über den aktuell besten deutschen Biathleten (bereits vier Saisonsiege im Weltcup). „Er ist der Leader in der deutschen Mannschaft. Sein einziger Wermutstropfen ist, dass die Gesundheit manchmal verrückt spielt. Er hat die Trainingsumfänge nochmal massiv erhöht, das macht der Körper manchmal einfach nicht mit“, erklärt Fischer. „Aber er hat nach seiner Bronchitits wieder gut trainiert.“
dpa 12 Simon Schempp: „Er ist für mich einer der Topfavoriten in jedem Wettbewerb. Wer Weltmeister werden will, muss den Simon schlagen“, sagt Fischer über den aktuell besten deutschen Biathleten (bereits vier Saisonsiege im Weltcup). „Er ist der Leader in der deutschen Mannschaft. Sein einziger Wermutstropfen ist, dass die Gesundheit manchmal verrückt spielt. Er hat die Trainingsumfänge nochmal massiv erhöht, das macht der Körper manchmal einfach nicht mit“, erklärt Fischer. „Aber er hat nach seiner Bronchitits wieder gut trainiert.“
Erik Lesser: „Er ist unsere Wundertüte“, sagt Fischer, „einer für die Großereignisse.“ Lesser holte bei Olympia in Sotschi Silber im Einzel und bei der WM 2015 in Kontiolahti Gold in der Verfolgung. „Ein sehr bewusster, sehr selbstkritischer Athlet“, so Fischer, „der jedes Training für sich analysiert. Manchmal würde ich mir wünschen, dass er nicht zu viel nachdenkt.“
dpa 12 Erik Lesser: „Er ist unsere Wundertüte“, sagt Fischer, „einer für die Großereignisse.“ Lesser holte bei Olympia in Sotschi Silber im Einzel und bei der WM 2015 in Kontiolahti Gold in der Verfolgung. „Ein sehr bewusster, sehr selbstkritischer Athlet“, so Fischer, „der jedes Training für sich analysiert. Manchmal würde ich mir wünschen, dass er nicht zu viel nachdenkt.“
Arnd Peiffer: Der frühere Sprint-Weltmeister sorgte mit seinem Sturz in Presque Isle/USA für einen Schock, als er mit dem Kopf gegen einen Baum prallte. „Ich war beim Abschlusstest in Ruhpolding dabei“, sagt Fischer, „er fühlt sich fit, hat einen super Eindruck gemacht. Er zählt weiter zum erweiterten Favoritenkreis.“
dpa 12 Arnd Peiffer: Der frühere Sprint-Weltmeister sorgte mit seinem Sturz in Presque Isle/USA für einen Schock, als er mit dem Kopf gegen einen Baum prallte. „Ich war beim Abschlusstest in Ruhpolding dabei“, sagt Fischer, „er fühlt sich fit, hat einen super Eindruck gemacht. Er zählt weiter zum erweiterten Favoritenkreis.“
Benedikt Doll: „Ein richtiger Wutzler auf der Strecke“, sagt Fischer über den Breitnauer, „das einzige Manko ist bei ihm oft der Stehendanschlag. Wenn er startet, auf jeden Fall ein Mann für die Top-Ten. Ein guter Joker.“
dpa 12 Benedikt Doll: „Ein richtiger Wutzler auf der Strecke“, sagt Fischer über den Breitnauer, „das einzige Manko ist bei ihm oft der Stehendanschlag. Wenn er startet, auf jeden Fall ein Mann für die Top-Ten. Ein guter Joker.“
Andreas Birnbacher:  „Der Birnei weiß mit seiner Erfahrung, worauf’s ankommt. Seine Stärke ist ganz klar der Schießstand, beim Laufen ist er altersbedingt nicht mehr der Schnellste“, glaubt Fischer.
dpa 12 Andreas Birnbacher: „Der Birnei weiß mit seiner Erfahrung, worauf’s ankommt. Seine Stärke ist ganz klar der Schießstand, beim Laufen ist er altersbedingt nicht mehr der Schnellste“, glaubt Fischer.
Laura Dahlmeier: „Unsere Klettermaus“, nennt sie Fritz Fischer. „Beim Klettern holt sie sich die mentale Kraft, dort lernt sie, mit dem Kopf voll da zu sein, weil jeder Fehler bestraft wird“, sagt er über die Gipfelstürmerin, die schon das Matterhorn (4478 Meter) und den Mont Blanc (4810 Meter) erklommen hat. „Sie ist in allen Wettkämpfen eine der Topfavoritinnen, sie hat die Stärke am Schießstand und läuft technisch sehr gut.“
dpa 12 Laura Dahlmeier: „Unsere Klettermaus“, nennt sie Fritz Fischer. „Beim Klettern holt sie sich die mentale Kraft, dort lernt sie, mit dem Kopf voll da zu sein, weil jeder Fehler bestraft wird“, sagt er über die Gipfelstürmerin, die schon das Matterhorn (4478 Meter) und den Mont Blanc (4810 Meter) erklommen hat. „Sie ist in allen Wettkämpfen eine der Topfavoritinnen, sie hat die Stärke am Schießstand und läuft technisch sehr gut.“
Franziska Hildebrand: „Sie hat sich in den letzten Jahren peu a peu nach vorne gearbeitet. Ihre beiden Weltcupsiege hätte ihr vor ein paar Jahren niemand zugetraut“, sagt Fischer über die Sächsin. Ihre große Stärke: der Schießstand. „Aber sie hat sich auch läuferisch weiterentwickelt“, sagt Fischer.
dpa 12 Franziska Hildebrand: „Sie hat sich in den letzten Jahren peu a peu nach vorne gearbeitet. Ihre beiden Weltcupsiege hätte ihr vor ein paar Jahren niemand zugetraut“, sagt Fischer über die Sächsin. Ihre große Stärke: der Schießstand. „Aber sie hat sich auch läuferisch weiterentwickelt“, sagt Fischer.
Miriam Gössner: Läuferisch meist top, am Schießstand viel zu oft Flop. „Ich hab zu ihr schon oft gesagt: ‘Miri, du kannst es, aber du bist wie ein Husky – du willst nur laufen, laufen, laufen. Du musst lernen, am Schießstand den Schalter umzulegen, ruhig zu werden’“, erzählt Fischer. „Aber das ist ihr Naturell, sie ist da zu quirlig – kaum ist der Gedanke woanders, ist der Fehler da“, analysiert Fischer.
dpa 12 Miriam Gössner: Läuferisch meist top, am Schießstand viel zu oft Flop. „Ich hab zu ihr schon oft gesagt: ‘Miri, du kannst es, aber du bist wie ein Husky – du willst nur laufen, laufen, laufen. Du musst lernen, am Schießstand den Schalter umzulegen, ruhig zu werden’“, erzählt Fischer. „Aber das ist ihr Naturell, sie ist da zu quirlig – kaum ist der Gedanke woanders, ist der Fehler da“, analysiert Fischer.
Maren Hammerschmidt: Die Hessin, dreimalige Junioren-Weltmeisterin (2008-10), schaffte in dieser Saison den Durchbruch in die Weltspitze. „Sie ist schon lange mit dabei, hat jetzt kapiert, dass sie mehr investieren muss“, sagt Fischer, „sie hat im Sommer extrem hart gearbeitet.“
dpa 12 Maren Hammerschmidt: Die Hessin, dreimalige Junioren-Weltmeisterin (2008-10), schaffte in dieser Saison den Durchbruch in die Weltspitze. „Sie ist schon lange mit dabei, hat jetzt kapiert, dass sie mehr investieren muss“, sagt Fischer, „sie hat im Sommer extrem hart gearbeitet.“
Franziska Preuß: „Die Franzi kann zusammen mit Laura Dahlmeier die Zukunft prägen“, lobt Fischer. Preuß’ Karriere begann 2009 in Fischers Biathlon-Camp. Ob es heuer schon ganz nach oben reicht? „Vielleicht braucht sie noch zwei, drei Jahre, um belastungsresistenter zu werden“, meint Fischer. „Sie hat durch ihren Haarriss auch noch Trainingsrückstand. Aber mit ihren schnellen Schießeinlagen ist sie für die Staffel perfekt.“
dpa 12 Franziska Preuß: „Die Franzi kann zusammen mit Laura Dahlmeier die Zukunft prägen“, lobt Fischer. Preuß’ Karriere begann 2009 in Fischers Biathlon-Camp. Ob es heuer schon ganz nach oben reicht? „Vielleicht braucht sie noch zwei, drei Jahre, um belastungsresistenter zu werden“, meint Fischer. „Sie hat durch ihren Haarriss auch noch Trainingsrückstand. Aber mit ihren schnellen Schießeinlagen ist sie für die Staffel perfekt.“
„Sie ist ein bisserl das Gegenteil von der Miri“, sagt Fischer, „ein absoluter Wettkampftyp am Schießstand, da ruht sie in sich, aber sie muss sich läuferisch steigern.“ Immerhin: Hinz war Mitglied der Gold-Staffel 2015. Wiederholung? Erwünscht.
dpa 12 „Sie ist ein bisserl das Gegenteil von der Miri“, sagt Fischer, „ein absoluter Wettkampftyp am Schießstand, da ruht sie in sich, aber sie muss sich läuferisch steigern.“ Immerhin: Hinz war Mitglied der Gold-Staffel 2015. Wiederholung? Erwünscht.

Oslo - Fritz Fischer muss es ja wissen. "Super wird’s, die WM", sagt er gleich zur Begrüßung und liefert die Begründung hinterher: "Alle Deutschen, die an den Start gehen, haben das Potenzial für eine Medaille."

In der AZ stellt der Ex-Biathlon-Star und -Trainer, dessen Rat viele Biatheten immer noch suchen, die deutschen Hoffnungen für die WM in Oslo (3.-13. März) vor.

Lesen Sie hier: Skistar Vonn beendet Saison vorzeitig

Diese elf Athleten gehen für den DSV in Oslo an den Start...

Herren: Simon Schempp, Erik Lesser, Arnd Peiffer, Benedikt Doll, Andreas Birnbacher

Damen: Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Miriam Gössner, Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß, Vanessa Hinz

 

Heute geht's los mit Gold-Chancen los

 

In Oslo steht heute (15.30 Uhr) zum Auftakt die Mixed-Staffel auf dem Plan: Franziska Preuß (21), Franziska Hildebrand (28), Arnd Peiffer (28) und Simon Schempp (27) gehen am Holmenkollen auf Titeljagd.

Männer-Bundestrainer Mark Kirchner (45) sagt: "In der Besetzung hat die Staffel ja schon beim Weltcup in Kanada einen souveränen Sieg eingefahren."

Lesen Sie hier: Greis - "Das Land der Läufer und Schützen"

Die Staffel soll möglichst nur der Startschuss für einen Medaillenregen sein. Bis zum 13. Februar gibt es noch zehn weitere Entscheidungen.

 

Dahlmeier verspätet eingekommen
 

Laura Dahlmeier kam mit zweitägiger Verspätung bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oslo an. "Sie ist da, und alles ist gut", teilte DSV-Pressesprecher Stefan Schwarzbach am Mittwochabend mit. Die 22-Jährige, die in dieser Saison wegen Erkältungen schon mehrere Rennen hatte auslassen müssen, war wegen eines leichten Mageninfekts noch zu Hause geblieben und nicht mit dem Team am Montag nach Norwegen gereist.

"Sie hätte sich in Dienst der Mannschaft gestellt. Aber sie wollte lieber den Fokus auf die Einzelrennen und die große Staffel legen", sagte am Mittwoch Damen-Bundestrainer Gerald Hönig: "Sie ist eine sehr junge Athletin, der man nicht sechs Rennen in zwei Wochen umhängen muss."

Lesen Sie hier: Der Horror-Sturz von Skispringer Diethart

Dahlmeier ist nach ihren vier Saisonsiegen in diesem Winter neben Franziska Hildebrand (2 Siege) die größte Medaillenhoffnung im Damen-Team.

"Es geht ihr schon deutlich besser. Wir sind froh, dass es so ein typisches Eintages-Problem war", meinte Hönig. Die Partenkirchnerin hatte zuvor schon Entwarnung gegeben.

"Hochdramatisch ist es nicht. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte Dahlmeier, die nun am Samstag erstmals im Sprint starten soll.

Am Sonntag steht die Verfolgung auf dem Programm. Dort gewann Dahlmeier im Vorjahr in Kontiolahti WM-Silber.

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