„Es gibt kein besseres Geschenk als einen Sieg“

Bayern meldet sich mit einem klaren Sieg gegen Oldenburg zurück. Präsident Hoeneß ist glücklich – und Je´Kel Foster freut sich übers Comeback.
München - Publikumsliebling Darius Hall schnappte sich die große Bayern-Fahne aus dem Fan-Block, schwenkte sie in der Luft umher und lief mit ihr quer durch die Halle. Bayern-Coach Dirk Bauermann genoss den Moment. Er war hochzufrieden. Kein Wunder, zum Rückrunden-Auftakt gewannen seine Basketballer, zuletzt wegen permanenter Auswärtssschwäche auf Nichtplayoff-Platz zehn abgestürzt, gegen die EWE Baskets Oldenburg im ausverkauften Audi-Dome mit 102:71 (51:37) – souverän und locker.
Die Revanche für die Hinspiel-Niederlage war geglückt. So ausgelassen die Freude nach dem Spiel auch war, so ernst war die Ausgangslage vorher. Nach den beiden Auswärtsniederlagen zuletzt gegen Ulm und Bamberg musste gegen den Tabellen-Sechsten unbedingt ein Sieg her, um noch eine Chance auf die Playoffs im April zu haben. Bayerns Basketball-Boss Bernd Rauch war glücklich: „Ich bin erleichtert. So, wie die Mannschaft gespielt hat, war es beeindruckend. Dass der Sieg so klar ausgefallen ist, ist schön.“ Rauch lobte den zuletzt angeschlagenen Trainer, der am Donnerstag noch in einer Reporterrunde die Contenance verloren hatte: „Bauermann hat immer gesagt, dass wir Zeit brauchen, die hat er. Er hat das Team in eine Situation gebracht, wo sie Oldenburg schlagen kann und das tut gut.“
Begonnen hatte der Abend mit einem Geburtstagsständchen für Uli Hoeneß, der nur einen Abend nach seinem rauschenden Geburtstagsfest schon wieder im Publikum saß. Müde? Von wegen. „Ich war um halb fünf im Bett, aber es ist alles gut.“
Klar, nach so einem Spiel. „Die Jungs haben sich überlegt, welches Geburtstagsgeschenk man Uli Hoeneß machen kann“, sagte Bauermann. „Aber für einen Sportler wie Hoeneß gibt es kein besseres Geschenk als einen Sieg.“ Und tatsächlich, der Präsident strahlte und meinte: „Es war sehr wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Jetzt gibt es die Punkte für die Playoffs. Wir wollten in diesem Jahr lernen. Mit Platz acht und besser sind unsere Ziele erreicht.“
Vor ihm in Reihe eins saß Jupp Heynckes mit Gattin Iris. Es war Heynckes’ Premiere bei den Basketballern. Was er sah, dürfte ihm gefallen haben. Bauermann war stolz: „Diese Mannschaft hat viel Charakter, bietet in jedem Training extrem gute Arbeit an und hat die mentale Stärke mit Niederlagen umzugehen. Ich habe immer darauf hingewiesen, dass wir Zeit brauchen“, so der 54-Jährige. „Die Jungs haben viele Nackenschläge einstecken müssen mit Verletzungen und unglücklichen Auswärtsniederlagen. Ich ziehe den Hut vor ihnen. Das Spiel war über 40 Minuten dem, wie es aussehen soll, schon sehr nah."
Für ihn war es ein „toller Basketball-Abend." Es war auch der Abend des Je'Kel Foster. Der ehemalige Oldenburger gab nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback. Mit neun Punkten fiel das ordentlich aus. Foster selbst sieht sich bei „70 bis 80 Prozent“. Und weiter: „Für den Anfang war es okay. Es war ein großes Gefühl, heute wieder zu spielen.“ In welchem Fitnesszustand Foster sei, wurde Bauermann gefragt. Er scherzte: „Er ist vom optimalen Zustand so weit entfernt wie Bernd Rauch und ich.“ Klar, es war noch nicht der alte Foster. „Das dauert noch“, so Bauermann, doch „man hat gesehen, wie sehr er uns gefehlt hat und wie wichtig er ist.“