Erstes Rennen als Papa! Felix Neureuther gewinnt in Slalom in Levi

Felix Neureuther triumphiert in seinem ersten Rennen als Papa – und benennt das Gewinner-Rentier in Levi nach seiner Tochter. "Es ist unglaublich, wirklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinne"
Thomas Becker |
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Auch im ersten Durchgang stark. Da landete Neureuther noch auf Platz 2 hinter Dave Ryding, der im zweiten Durchgang ausschied.
dpa Auch im ersten Durchgang stark. Da landete Neureuther noch auf Platz 2 hinter Dave Ryding, der im zweiten Durchgang ausschied.

Levi – Vor zwei Wochen noch war Felix Neureuther ausnahmsweise mal richtig ernst geworden. Bei einer Pressekonferenz samt Autogrammstunde, deren immenser Andrang den Verkehr im Weltcup-Städtchen Sölden vorübergehend zum Erliegen gebracht hatte, kündigte der frisch gebackene Vater an, dass das Foto von Tochter Matilda, das er auf Facebook und Instragram veröffentlicht hatte, das vorerst letzte sein werde, das die Öffentlichkeit zu sehen bekommt.

Der Plan wird nicht aufgehen. Schon zwei Wochen später gehen die Fotos von ihm mit Matilda um die Welt. Allerdings handelt es sich bei dieser Matilda um ein Rentier.

Die Saison geht gut los für den Partenkirchener. Noch nicht mal einen Monat nach der Geburt seiner Tochter fuhr Neureuther im ersten Rennen der Olympiasaison seinen 13. Weltcup-Sieg ein, den ersten seit mehr als eineinhalb Jahren. Und wie das im finnischen Weltcup-Örtchen Levi seit 2004 Tradition ist, bekommt der Gewinner nicht nur Ruhm, Ehre, Weltcuppunkte und einen Siegerscheck, sondern auch ein Rentier.

Nein, kein Stoff-Kuscheltier, sondern ein leibhaftiges Vieh mit Hörnern, Hufen und allem Drum und Dran. Noch außer Atem von seiner Bestzeit antwortete er auf die Frage, wie er sein gehörntes Eigentum denn nennen wolle, mit: "Natürlich nach meiner Tochter: Matilda. Wenn man mit daheim telefoniert, die Freundin sieht, die kleine Matilda – dann denkt man sich schon: Das Leben könnte nicht schöner sein."

Keine Sorge, das Tier muss nicht in den Koffer zu Neureuthers Skisocken, es bleibt in seiner natürlichen Umgebung, 170 Kilometer nördlich des Polarkreises, bei seinen Kumpels Leo, Ferdinand und all den anderen Sieger-Rentieren. Leo und Ferdinand gehören einem gewissen Marcel Hirscher, der 2013 und 2016 gewann und nun nach überstandender Verletzung und nur wenigen Trainingstagen schon wieder auf Platz 17 fuhr, knapp hinter Fritz Dopfer, noch so einem Comebacker.

Dopfer schon wieder unter den Top 20

Knapp ein Jahr nach einem Unterschenkelbruch war Dopfer mit Rang 15 und mit dieser Leistung zufrieden. "Mir fehlt noch die Konstanz. Ich brauche noch ein paar Trainingskilometer, dann wird es auch wieder besser", sagte er. Von den sechs weiteren deutschen Startern hatte es nur Linus Straßer (TSV 1860) als 25. in den zweiten Lauf geschafft, dort schied er allerdings aus.

Vom Ausscheiden des Führenden Dave Ryding (Großbritannien) profitierte auch Neureuther. Ryding war Schnellster nach dem ersten Lauf, hatte auch noch eine überlegene Zwischenbestzeit hingelegt – und war dann in einem Steilstück am Tor und damit am Sieg vorbei gefahren. Er wäre der erste britische Weltcup-Sieger überhaupt geworden.

Neureuther: "Hätte nie gedacht, dass ich hier gewinne"

Im Ziel verbiss sich der faire Sportsmann Neureuther den überschwänglichen Jubel, der sicherlich in ihm steckte. Vor Henrik Kristoffersen aus Norwegen (+0,37 Sekunden) und Mattias Hargin aus Schweden (+0,45) gewann Deutschlands bester Skifahrer zum ersten Mal den Slalom von Levi, im neunten Anlauf.

Den relativ flachen Hang dort mag er eigentlich gar nicht, war bislang nie über Rang drei hinaus gekommen. Umso größer war seine Freude: "Es ist unglaublich, wirklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinne. Ich bin 33 Jahre alt, das ist mein erstes Rennen als Vater – hier zu gewinnen, bedeutet mir wirklich sehr viel", sagte ein überwältigter Neureuther im Ziel.

Auch wenn seine Matilda zuhause jetzt noch nicht weiß, was ein Rentier ist, wird sie sicher irgendwann mal ihre Namensvetterin kennenlernen. 20 Jahre alt kann so ein Rentier werden - genug Zeit für einen Besuch im hohen Norden. Und eins ist auch sicher: Es wird sehr schöne Bilder geben.

Lesen Sie hier: Felix Neureuther: Sein neues Leben als Papa

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