Erster Olympia-Dämpfer: Handballer verlieren gegen Kroatien

Deutschlands Handballer schwächeln erstmals bei den Olympischen Spielen. Angstgegner Kroatien ist bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zu stark. Die Chancen aufs Viertelfinale bleiben groß.
Jordan Raza, Eric Dobias und Martin Kloth, dpa |
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Handballer Julian Köster fehlte gegen Kroatien oft die Präzision.
Handballer Julian Köster fehlte gegen Kroatien oft die Präzision. © Marcus Brandt/dpa
Paris

Deutschlands Handballer haben nach euphorischen Olympia-Tagen den ersten Rückschlag kassiert und den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale klar verpasst. Nach Siegen über Mitfavorit Schweden und Außenseiter Japan verlor die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason bereits zum dritten Mal in diesem Jahr gegen Kroatien mit 26:31 (13:15) und zeigte über 60 Minuten eine durchweg enttäuschende Leistung. 

Schon bei der Heim-EM im Januar sowie bei der Olympia-Qualifikation im März hatte das DHB-Team das Parkett als Verlierer verlassen. Vor rund 5.700 Zuschauern in Paris war Kapitän Johannes Golla mit acht Toren bester deutscher Werfer.

Trotz der Niederlage haben die deutschen Handballer weiterhin gute Chancen, die K.o.-Phase zu erreichen. In den abschließenden Gruppenspielen gegen Spanien und Slowenien geht es neben dem Kampf ums Viertelfinale auch um eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf. Als Gruppenerster oder -zweiter würde man Gold-Kandidat Dänemark sehr wahrscheinlich erst einmal aus dem Weg gehen. 

Viele Chancen, wenig Tore

Hunderte Deutschland-Fans sorgten in der Arena Sud wieder für Heimspiel-Atmosphäre. Doch das Gislason-Team tat sich trotz der lauten Anfeuerungsrufe gegen aggressive Kroaten schwer. Die Chancenverwertung passte überhaupt nicht und Linksaußen Lukas Mertens sowie Rückraum-Hüne Julian Köster vergaben mehrmals aus aussichtsreicher Position. Wenn Deutschland erfolgreich war, dann meist über den Kreis und Kapitän Golla. 

Dass sich der von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson betreute Rivale zunächst nicht entscheidend absetzen konnte, lag an der eigenen Abschlussschwäche sowie an Keeper Andreas Wolff. Wie schon gegen Schweden und Japan war der 33-Jährige der wichtige Rückhalt, den Deutschland brauchte. Der Schlussmann vom THW Kiel präsentierte sich im Gegensatz zu seinen Vordermännern in guter Form. "Wir müssen mehr unseren Kopf einschalten", forderte Gislason lautstark und sichtlich angefressen.

Dass seine Mannschaft fast durchgehend einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlief, gefiel dem Isländer überhaupt nicht. Die Souveränität aus den Auftaktpartien war weg. Als fahrig, fehlerhaft und hektisch ließ sich der deutsche Auftritt am ehesten beschreiben. 

Häfner verkündet Rücktritt

Die deutschen Handballer machten es ihrem zu Gegner einfach. Die Zuspiele waren genauso unpräzise wie viele Abschlüsse. Unzählige Ballverluste im Angriff nutzte vor allem Kroatiens Ivan Martinovic von Bundesligist Rhein-Neckar Löwen, um völlig unbedrängt zu treffen. Die deutsche Mannschaft um Spielmacher Juri Knorr fand überhaupt keine Mittel und musste das Sigurdsson-Team auf fünf Tore (15:20) davonziehen lassen. 

Gislason probierte viel und brachte in der zweiten Halbzeit unter anderem Kai Häfner, der kurz zuvor sein Karriereende in der Nationalmannschaft nach den Olympischen Spielen verkündet hatte. Der Wechsel blieb wirkungslos und auch der Älteste im deutschen Olympia-Aufgebot konnte die Niederlage nicht mehr verhindern. 

 

 

 

 

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