Erik Zabel: Die Stärksten für Bayern
ERDING - Am Mittwoch startet die Bayernrundfahrt. Von Erding über die Oberpfalz nach Fürstenfeldbruck, fünf Etappen, insgesamt 752 Kilometer. Hier erklärt der Ex-Profi Erik Zabel die Favoriten dieser Rundfahrt.
Dopingskandale, abspringende Sponsoren, kapitulierende Teams – der Radsport steckt seit Jahren in einer massiven Krise. Die Zahl der Profi-Radrennen schrumpft, sogar die einst angesehene Deutschlandtour wurde abgesagt. Doch ein Rennen läuft dennoch: die Bayernrundfahrt. Und zwar so gut wie selten zuvor.
„Durch die Treue unserer Sponsoren, welche uns auch in schlechten Zeiten unterstützen ist es möglich, die Veranstaltung am Leben zu halten“, sagt Ewald Strohmeier, Organisator der mittlerweile größten Profi-Radrundfahrt in Deutschland: Fünf Etappen, insgesamt 752 Kilometer. Der Start ist am Mittwoch in Erding, die Vorentscheidung fällt am Samstag beim Einzelzeitfahren in Berching/Oberpfalz, das Finale steigt am Sonntag in Fürstenfeldbruck.
126 Fahrer gehen bei der 31. Auflage an den Start. Von den 18 teilnehmenden Teams werden neun auch bei der Tour de France dabei sein. Exklusiv für die AZ bewertet Ex-Profi Erik Zabel, der mit über 200 Siegen erfolgreichste deutsche Rennfahrer aller Zeiten, das Starterfeld: „Ich habe die Bayern-Rundfahrt immer gemocht. Sie ist die perfekte Vorbereitung auf die Tour de France.“
Hier erklärt er seine Favoriten auf den Gesamtsieg:
Maxime Monfort (27, Belgien/Team HTC-Columbia). „Maxime ist der erfahrenste im Team“, sagt Zabel „Er hat alle Qualitäten und den Biss, um das Rennen zu gewinnen. Im vergangenen Jahr haben ihm wenige Sekunden für den Sieg gefehlt. Dieses Jahr wird er sich den Sieg holen wollen.“
Christian Knees (29, Köln/Team Milram). Zabel: „Im Jahr 2008 hat Christian mit seinem Sieg gezeigt, dass er einen Anspruch auf das Gelbe Trikot hat. Für ihn und sein Team ist die Rundfahrt ein Heimrennen. Er wird mit Sicherheit versuchen, sich bestmöglich zu präsentieren.“
Edvald Boasson Hagen (23, Norwegen/Team Sky)„Unter den Favoriten hat er eine Ausnahmestellung“, urteilt Zabel. „Edvald ist ein sehr begabter Fahrer. Ein Rohdiamant. Der kann es am Berg, im Zeitfahren und sogar im Sprint. Wenn alles normal läuft, landet er locker unter den Top drei.“
Simon Geschke (24/Berlin/Team Skil-Shimano). Zabel: „Simon ist ein Fahrer, der gut mal eine starke Spitzengruppe auf einer Etappe installieren kann. In der Entscheidung hat er die Explosivität um sich erfolgreich durchzusetzen. Vielleicht versucht er auf einer der ersten Etappen sein Glück, um die Gesamtführung dann zu verteidigen.“
Stefan Denifl (22, Österreich/Team Cervélo). „Letztes Jahr hat er die Nachwuchswertung gewonnen. Stefan ist ein sehr guter Bergfahrer“, lobt Zabel. „In der Gesamtwertung wird er sicher ein Wörtchen mitsprechen.“
Vladimir Efimkin (28, Russland/Team AG2R-La Mondiale). Zabel: „Er ist ein Fahrer, mit dem man rechnen muss. Gute Ergebnisse bei den letzten Rundfahrten machen bei ihm eine Top-10-Platzierung wahrscheinlich.“
Moritz Scheidl
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