„Er hat die DTM geprägt wie kein anderer“

Nach 30 Jahren im Cockpit, fünf Titeln und 33 Siegen hört Bernd Schneider (44) auf. Er war nach Michael Schumacher der erfolgreichste deutsche Autorennfahrer.
Letzte Ausfahrt Hockenheim! „Mister DTM“ nennen ihn Fans und Kollegen voller Respekt, seit über 30 Jahren rast Bernd Schneider über die Rennstrecken dieser Welt. Nun hört der 44-Jährige auf. Das DTM-Finale am Sonntag in Hockenheim wird sein letztes Rennen sein. „Mein Ziel war stets aufzuhören, solange mir der Sport noch Spaß macht und ich konkurrenzfähig bin“, sagte er gestern.
Schneider ist mit fünf Titeln und 33 DTM-Siegen – der letzte in dieser Saison auf dem Nürburgring – der erfolgreichste deutsche Rennfahrer nach dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Für die Fans ist der gebürtige Saarländer längst „der Schumi der DTM“. „Das ist eine Auszeichnung für mich. Wenn man mit dem besten Rennfahrer, den es je gab, in einen Topf geworfen wird, ist das eine große Ehre. Es macht mich stolz, wenn man mich so nennt“, so Schneider.
Dass er nach der DTM-Karriere wie sein großes Idol Schumacher aus Langeweile aufs Motorrad steigt, kommt für ihn nicht in Frage: „Mein Vater hat mich von Anfang an davor gewarnt, das sei zu gefährlich.“ Und lachend: „Fallen muss gelernt sein, und mit 44 muss ich das meinem Körper nicht mehr antun.“ Schneider, der seit 17 Jahren bei Mercedes unter Vertrag steht, wird für AMG-Mercedes als Markenbotschafter, Instruktor und Testfahrer tätig sein. Was auch ein Dankeschön ist von seinem Boss Norbert Haug. „Er hat die DTM geprägt wie kein anderer Fahrer. Für viele junge Fahrer ist Bernd ein Vorbild“, sagte der Mercedes-Sportchef.
Die Entscheidung, mit dem Rennsport aufzuhören, habe er beim DTM-Rennen am 5.Oktober in Le Mans getroffen. Es sei ihm nicht leicht gefallen, versicherte Schneider. „Im Moment kann ich das selbst noch nicht richtig begreifen, denn ich fahre ja noch in Hockenheim.“ Ein bisschen Angst hat er auch. Schneider: „Ich denke, das wird ein sehr, sehr bewegender Augenblick sein, wenn ich am Sonntag meine letzten Runden fahre.“