Entkräfteter Feuervogel siegt für seinen Sohn
Zsolt Erdei holt sich in einer echten Ringschlach den WM-Titel im Cruisergewicht. "Ich habe gekämpft wie noch nie."
Nach einer dramatischen Ringschlacht japste Zsolt Erdei nach Luft, torkelte durch das Seilgeviert und ließ sichschließlich demütig auf die Knie fallen: Der Ungar vom Boxstall Universum hat in Kiel mit einer beeindruckenden Willensleistung erstmals den Weltmeistertitel im Cruisergewicht geholt.
Erdei, der aus dem Halbschwergewicht aufgestiegen war, konnte Weltmeister Giacobbe Fragomeni (Italien) knapp nach Punkten niederringen. „Ich hatte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde“, verriet Erdei, Kampfname Feuervorgel, nach der Schlacht.
Es war das typische Duell des Straßenschlägers (Fragomeni) gegen den Boxer (Erdei). Der Italiener setzte Erdei immer wieder mit seiner physischen Dominanz zu, Erdei brillierte mit Technik. „Ich habe mich gequält. Ich habe gekämpft wie nie“, sagte Erdei. Als der 35-Jährige mit seinen Kräften am Ende war, griff Trainer Fritz Sdunek in die psychologische Trickkiste: „Zsolt, denk’ an deinen Sohn!“ Es wirkte. „Das hat mir geholfen“, sagte Erdei, der für seinen Erfolg einen dicken Siegesschmatz von Ehefrau Arabella bekam.
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