Eklat um Schröder: Darum bekam er kein Ticket

München - In Spiel zwei kam er unverhofft und erst zum Schlussviertel, war aber der spielentscheidenden Szene näher als alle anderen 6700 Zuschauer im Audi Dome: Dennis Schröder saß „Courtside“. So heißt die Stuhlreihe, die nur einen Hüpfer von der Grundlinie entfernt ist. Besser kann man nicht sitzen – teurer auch nicht: 350 Euro kostet so ein Ticket. Da hätte Schröder auch bei Spiel vier gern gesessen, hatte unter der Woche noch erklärt, auch in München seinem Kumpel, dem Bamberger Daniel Theis, die Daumen zu drücken. Nicht wenige Schröder-Fans hatten also ihr Atlanta-Hawks-Shirt angezogen, bereit für ein Autogramm des NBA-Stars. Nur: Schröder kam nicht – weil er kein Ticket bekam.
Während des Spiels postete der 21-Jährige auf instagram: „Leider werde ich als parteiisch betitelt und daraus resultiert dass mir die Verantwortlichen für dieses Spiel keine Karten geben können (oder wollen?). Nach telefonischer Anfrage meines Bruders bei Herr Marko Pesic wurde nett aber deutlich vermittelt dass es 0 Karten gibt!“ Pardauz! Keine Tickets für den nach Dirk Nowitzki bekanntesten deutschen Basketballer?
Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic erklärt: „Es stimmt, sein Berater und eine Person, die sich als sein Bruder ausgegeben hat, haben mich angerufen. Die Anfrage kam am Morgen des Spieltags. Er wollte fünf Tickets in der ersten Reihe. Es gab aber im ganzen Audi Dome kein einziges. Ich habe ganz anderen absagen müssen.“ Medienchef Andreas Burkert fügte an: „Der Spieltermin stand ja seit einer Woche fest, wir hatten mehr als 25000 Kartenanfragen. Vermutlich wäre es auch bei Barack Obama eng geworden.“ DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, beim Spiel in der Halle, habe dagegen schon vor drei Tagen angefragt, hieß es bei Bayern.
Als Buhmann mag Manager Pesic nicht dastehen: „Glauben Sie wirklich, dass ich nur Bayern-Fans Tickets gebe? Es ist mir egal, ob er zu Bamberg hält. Schließlich hat er für Spiel zwei ja auch Tickets bekommen. Ich habe wirklich großen Respekt vor Dennis, aber er sollte ein bisschen auf dem Boden bleiben.“ Trainer Svetislav Pesic, der von der Chose erst nach dem Spiel erfuhr, hätte Schröder reingelassen. Es sei doch toll, dass er die Finals sehen wolle: „Das ist ein Festival des Basketballs.“ Bambergs Pressesprecher versprach Schröder derweil via Twitter Tickets für das Spiel am Sonntag: „So viele er will! :-) Nein, ernsthaft, er ist bereits verabredet!“