Eishockey wie in der Kindheit - vor 50000 Fans

Am Samstag findet in Nürnberg das erste DEL-Freiluftspiel statt – im Fußballstadion.
von  Abendzeitung
Das Eis im Frankenstadion wird bereitet.
Das Eis im Frankenstadion wird bereitet. © dpa

NÜRNBERG In den USA ist das jährliche Event längst Kult: Einmal pro Saison trägt die NHL – wenn nicht, so wie derzeit, gestreikt wird – ein Eishockeyspiel in einem Freiluftstadion aus. Zuerst 2008 im Orchard Park in New York, mehr als 70000 Zuschauer kamen, die Veranstaltung ist bei den Fans der Sportart äußerst beliebt und ein Höhepunkt der Saison.

Deswegen veranstaltet die DEL nun ihr eigenes Freiluft-Spiel: Am Samstag (ab 15 Uhr, live im TV auf ServusTV und im Internet auf laola.tv) messen sich die Nürnberg Ice Tigers und die Eisbären Berlin im Stadion Nürnberg, es werden 50000 Zuschauer erwartet. Als Einheizer hat die DEL The BossHoss ins Stadion geholt, die Country-Rocker geben vor Spielbeginn um 16.30 ein 90-minütiges Konzert.

„Es wird eine andere, großartige Atmosphäre sein”, glaubt Don Jackson, Trainer der Eisbären, und wie so viele freut auch er sich, zu den Wurzeln zurückzukehren. Eishockey unter freiem Himmel, „wir sind aufgewachsen, genau so Hockey zu spielen”, sagt der Kanadier.

„Als Kinder haben wir immer draußen gespielt, jeden Tag”, ergänzt sein Nürnberger Kollege Bengt-Ake Gustafsson, ein Schwede. Nicht zuletzt soll das Spiel auch der deutschen Bewerbung um die WM 2017 einen Schub geben.

Der Aufwand für das deutsche Winter Game ist enorm, einen einstelligen Millionenbetrag lässt sich Thomas Sabo das Spektakel kosten. Für den Schmuck-Großhändler, Sponsor und Eigentümer der Ice Tigers, ist diese Veranstaltung eine Herzensangelegenheit – „ganz einfach, weil wir unseren Sport lieben”. Die Vorbereitungen laufen seit Februar 2012, in den letzten Wochen wurde auf den Rasen eine Eisfläche mit Bande gebaut.

Eine 2500 Quadratmeter große Wabenkonstruktion aus Holz bildet den Untergrund der Spielfläche. Das Eis ist sieben Zentimeter dick, es wird mit drei Kältemaschinen auf minus zehn Grad abgekühlt, auch bei plus 15 Grad wird es noch bespielbar sein. Nur regnen sollte es nicht – dann rutscht der Puck kaum mehr über das Eis.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.