Einfach Gas geben!

Sebastian Vettel siegt in Suzuka, nimmt sich Kimi Räikkönen zum Vorbild und will – wie der Finne – im letzten Rennen den Titel holen.
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Sebastian Vettel küsst nach seinem Sieg in Japan den Pokal.
dpa Sebastian Vettel küsst nach seinem Sieg in Japan den Pokal.

Sebastian Vettel siegt in Suzuka, nimmt sich Kimi Räikkönen zum Vorbild und will – wie der Finne – im letzten Rennen den Titel holen.

SUZUKA Neuerdings trägt Sebastian Vettel ja stolz ein paar Bartstoppel spazieren. Vor zwei Jahren als er in die Formel1 kam, hatte er noch launig gesagt, dass es zum Rasieren ausreiche, den Kopf „beim Autofahren aus dem Fenster“ zu halten. Überhaupt bekommt der schmächtige Junge aus Heppenheim immer markantere und erwachsenere Gesichtszüge. Bewahrt hat sich der 22-Jährige jedoch dieses kindliche, fast mädchenhafte Kreischen, mit dem er jeden seiner Siege in der Formel 1 feiert.

Am Sonntag kreischte Vettel im fernen Japan wieder. Vettel gewann das Rennen in Suzuka, auf jener Hochgeschwindigkeitsstrecke, die – laut Vettel – „wie von Gott gemacht“ sei, weil sie einem Rennfahrer alles abverlange, aber eben auch grandios viel Spaß mache. Es war Vettels dritter Saisonsieg, der vierte insgesamt. Herausgefahren in einer so perfekten Manier, dass Vettels Teamchef Christian Horner gestand, dass ihn das Rennen in Ekstase gebracht hätte.

Vor allem aber verdarb Vettel seinem Rivalen Jenson Button vorerst die Titel-Party. Weil der WM-Führende als Achter nur einen Punkt holte, schrumpfte Vettels Rückstand auf 16 Zähler. Eigentlich immer noch zu viel, schließlich stehen nur noch zwei Rennen aus. Doch Vettel glaubt spätestens seit Sonntag wieder wirklich an seine Titelchance.

Die nächsten Rennen finden in Sao Paulo und Abu Dhabi statt, auf zwei Rennstrecken, die seinem Red Bull eigentlich wesentlich besser liegen sollten als die Achterbahn-Strecke in Japan. Und Jenson Button hat seit Juni, seit dem siebten Saisonrennen in der Türkei, nur noch 24 seiner insgesamt 85 Punkte geholt. „Die Brawn-Jungs haben viel mehr Druck als wir“, sagte Horner am Sonntag. „Es ist immer noch ein steiler Berg, aber der Mount Everest ist auch schon bestiegen worden. Der Kampf geht weiter für uns“, meinte er dann noch.

Vettel äußerte sich sogar noch eine Spur optimistischer als sein Teamchef. „Ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen und versuchen, auch die letzten beiden Rennen zu gewinnen. Das ist alles, was ich tun kann“, sagte er bei der Pressekonferenz nach dem Rennen, und ergänzte: „Es kann noch viel passieren. Fragen Sie mal den Mann hier neben mir.“ Neben Vettel saß da gerade Lewis Hamilton und lächelte etwas gequält. Schließlich hatte Vettel den Weltmeister gerade an die traumatischen Ereignisse von vor zwei Jahren erinnert. Damals hatte Hamilton die WM zwei Rennen vor Schluss sogar noch mit 17 Zählern angeführt – und am Ende alles verloren. Den Titel sicherte sich damals Kimi Räikkönen mit seinem Ferrari.

Vettel und Räikkönen verstehen sich gut, in der Schweiz leben sie in der Nähe. Nun hat sich Vettel den schweigsamen Finnen als Vorbild auserkoren – und möchte vor allem dessen bemerkenswert einfache Gewinner-Strategie übernehmen. „Wer Kimi kennt, der weiß, dass er nicht viel nachdenkt über solche Dinge, sondern einfach Gas gibt. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen", sagte Vettel.

fil

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