Ein Wettbewerb für die Allerhärtesten
Am 12. April steigt im Olympiapark das Spartan Race – ein Hindernislauf, der Extremes abverlangt. Die AZ-Reporterin hat eine Gruppe Schauspieler beim Training an der Isar besucht.
MÜNCHEN Noch zehn Burpees, auf geht's! Zehn Strecksprünge, danach geht's weiter in der Runde, erst über die Reifen, durch die Reifen durch, dann am Klettergerüst die Stange hoch. Insgesamt rennt ihr fünf Runden und das hier ist erst Runde eins!“ Sebastian Gerold macht den Feldwebel. Seine Stimme bellt über die Grünflächen des Fitnessparcours an der Brudermühlbrücke. Die Rolle steht dem TV-Star, bekannt etwa aus Tatort, Soko Köln und Bergdoktor, gut. Denn Gerold ist nicht nur Schauspieler sondern auch Personal Trainer. Momentan bereitet er eine Gruppe junger Schauspieler auf den Spartan Race vor.
Der Countdown läuft: Denn am Samstag ist der Olympiapark Schauplatz eines ungewöhnlichen Sportspektakels: Erstmals findet ein Spartan Race in Deutschland statt. „Das ist eines dieser Cross-Over-Schlammrennen, die seit dem Spin off der Mutter dieser Rennen, dem Tough Gays in England, weltweit immer mehr Fans findet“, sagt Gerold, der selbst schon zwei mal das härteste Hindernisrennen der Welt bewältigt hat. „Es ist eine etwas reduzierte Version, weil wir in Deutschland strengere Regeln haben. Du musst laufen, klettern, am Boden robben, schwimmen und jede Menge kniffliger Hindernisse überwinden.“
„Sparta meets Olympia!“ – unter diesem Motto kämpfen die Athleten am Samstag bei der Deutschland-Premiere des Spartan Sprint mit mehr als sechs Kilometern Laufstrecke und mindestens 15 Hindernissen sowie beim Spartan Super mit elf Kilometern und 21 Hindernissen um die besten Plätze. Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme: Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Balance und Koordination. Sonst könnte es für Frauen und Männer schwer werden, die spektakulären Hindernisse wie „Spear Throw“, „Rope Climb“ oder „Barb Wire Crawl“ zu überwinden.
Damit seine Schützlinge möglichst unbeschadet die Sprint-Distanz bewältigen, scheucht Gerold sie jetzt über den Parcours. „Wenn du ein Hindernis überwindest, geht dein Puls krass in die Höhe.“ Sein Trainingstipp: Beim Laufen nach jedem Kilometer beispielsweise 100 Liegestütze, Crunches oder Strecksprünge machen. „Kletter- und Hangelübungen lassen sich an Kinderspielplätzen üben. Wahnsinnig anstrengend ist vor allem das am Boden robben“, sagt Gerold. „Die Sprint-Strecke ist meiner Meinung nach auch für gut trainierte Läufer und Sportler machbar, die Lust auf ungewöhnliche Herausforderungen haben.“
Und das ist ja gerade der Reiz dieser Hindernisrennen: Etwas zu tun, was eigentlich völlig verrückt ist: „Du kannst wieder Kind sein, dich im Schlammgraben einsauen, rumbrüllen.“ Den Höhepunkt des Trainings setzt er zum Schluss: Alle stürzen sich gegenseitig anfeuernd in die zehn Grad kalte Isar, schwimmen ans andere Ufer und wieder zurück. Mit blauen Lippen und euphorischem Lächeln im Gesicht krabbeln sie wieder an Land und stammeln unisono: „Geil, einfach geil!“ Jetzt wird einiges klar: Dass die zwei wichtigsten Dinge beim Spartan Race ein eiserner Wille und guter Teamgeist sind. Und warum das Spektakel genau diesen Namen trägt: Die Spartaner galten schon im alten Griechenland als die Härtesten.
Anmeldung online, solange Plätze frei sind (www.spartanrace.com). Spartan Sprint und Spartan Super sind ab 16 Jahre zugelassen, Spartan Juniors von sechs bis 13 Jahren. Kosten für Einzelstarter zwischen 54 und 59 Euro, für Teams zwischen 49 und 54 Euro. Mit der Anmeldung versichert man, dass keine medizinischen Bedenken vorliegen. Ausrüstung für Spartaner: Normale Sportklamotten und Laufschuhe. Rennbeginn im Olympiapark am 12. April: 9 Uhr. Nach dem Wettkampf stehen Outdoor-Duschen und Umkleidekabinen zur Verfügung.
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