Ein Sieg für die Seele
Gelungener Auftakt dank Energieleistung: Die Bayern-Basketballer kämpfen zum Start der Saison die Baskets Bonn mit 87:82 nieder
BONN Ausgerechnet Chevon Troutman verwandelte für die Bayern den Wurf, von dem sich die Bonner nicht mehr erholten. Der US-Profi machte das 84:82 beim späteren 87:82 – und rettete damit den Basketballern den Saisonauftakt. Obwohl Troutman in der Sommerpause kurz vor dem Rauswurf stand: In der vergangenen Saison hatte er nach einem Muskelfaserriss nicht mit dem von Trainer Svetislav Pesic gewünschten professionellen Ehrgeiz an seinem Comeback gearbeitet.
Es war kein Leckerbissen seiner Sportart, das erste Spiel der Bayern in der Saison 2013/14, eher im Gegenteil: „Wir haben nicht gut gespielt”, sagte Center Yassin Idbihi. Aber gerade deswegen war der Sieg auch so wichtig: Weil der Name FC Bayern eben zum Siegen verpflichtet. Unabhängig davon, ob die Mannschaft seit zwei Wochen oder zwei Jahren zusammenspielt. „Der Druck war da, aber das wussten wir alle”, sagte Idbihi. „Das macht ja auch Spaß.”
Freude machten die Bayern vor allem im ersten Viertel: 26:20 stand es nach zehn Minuten. Danach ging es erst einmal bergab – Pesics Mannschaft schenkte auf schludrigste Art und Weise Ballbesitz um Ballbesitz her. Die Folge: Bonn legte einen 13:0-lauf hin, das Spiel war mit 34:34 erst ausgeglichen, dann liefen die Bayern fast eine Viertelstunde einem teilweise zweistelligen Rückstand hinterher. Aber die Bayern zitterten nicht nur, sie kämpften auch. Ibdihi glich in der 34. Minute mit dem 72:72 erstmals aus. „Wenn du nicht gut spielst, kannst du wenigstens kämpfen”, sagte Svetislav Pesic. „Das haben wir heute sehr gut gemacht.”
Tatsächlich: In den wichtigsten Minuten des Spiels holten die Bayern die Rebounds, die sie zuvor noch sträflich dem Gegner überließen, gerade John Bryant und eben Troutman griffen beherzt zu. Am Ende machte Zugang Heiko Schaffartzik mit zwei Freiwürfen den 87:82-Erfolg klar.
„Der Sieg ist wichtig für unsere Seele”, sagte Svetislav Pesic. Die neu formierten Bayern haben bewiesen, dass es für den Anfang keine Finesse braucht – sondern ihr Wille reicht, um enge Spiele zu gewinnen.
Für den FC Bayern spielten: Nihad Djedovic (17 Punkte), Yassin Idbihi (16), Robin Benzing (12), John Bryant (11), Malcolm Delaney (9), Chevon Troutman (7), Heiko Schaffartzik (7), Boris Savovic (6), Bryce Taylor (2), Steffen Hamann.