„Ein Pfundskerl, der was im Kopf hat“

Manfred Nerlinger, 47, holte 1984 und 1992 jeweils Bronze bei Olympia im Gewichtheben, 1988 sogar Silger. Die Gewichtheber-Ikone ist sich sicher, dass Matthias Steiner den Erfolg bei den Olympischen Spielen versilbern wird.
von  Abendzeitung
Nerlinger lobt Steiner, der alle Möglichkeiten habe, mit Gewichtheben auch was zu verdienen.
Nerlinger lobt Steiner, der alle Möglichkeiten habe, mit Gewichtheben auch was zu verdienen. © dpa

Manfred Nerlinger, 47, holte 1984 und 1992 jeweils Bronze bei Olympia im Gewichtheben, 1988 sogar Silger. Die Gewichtheber-Ikone ist sich sicher, dass Matthias Steiner den Erfolg bei den Olympischen Spielen versilbern wird.

AZ: Herr Nerlinger, Sie, der bei Olympia einmal Silber und zweimal Bronze gewinnen konnten, sind der einzige deutsche Gewichtheber, der in der breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Kann Olympiasieger Matthias Steiner in Ihre Fußstapfen treten?

MANFRED NERLINGER: Ja, er ist ein Ausnahmeathlet, der alle Widrigkeiten – von Diabetes bis hin zum Drama um den Unfalltod seiner Frau – überwunden und sich durchgebissen hat.

Wie kann er seinen Erfolg auch versilbern?

Der Matthias hat alle Möglichkeiten, mit dem Gewichtheben auch was zu verdienen. Er ist ein Pfundskerl, der etwas rüberbringen kann, auch was im Kopf und nicht nur in den Muskeln hat, der reden kann und der sich auch verkaufen kann. Ich denke, da kann wirklich eine neue Ära für das Gewichtheben mit ihm als Protagonisten anbrechen. Er kann die Galionsfigur sein, der eine neue Ära des Gewichthebens einläuten kann. Und dann kann er mit Werbeverträgen, Auftritten, Autogrammstunden richtig profitieren.

Haben Sie ein paar Tipps für ihn parat?

Er soll das weder dem Verband noch dem Zufall überlassen, sondern sich schnell einen Manager suchen. Aber einen gescheiten. Der Erstbeste, der sich anbietet, bringt nix. Blender und windige, lausige Manager, die nur einen schnellen Euro machen wollen, gibt’s genug. Er sollte einen Manager nehmen, der Erfahrung mit Sportlern, etwa Franziska van Almsick, Martin Schmitt oder Sven Hannawald hat. Eine Chance wie diese hat man nicht oft, die ist einmalig. Die Wiesn muss er jetzt beackern und dann auch mähen.

Interview: Matthias Kerber

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.