Ein Münchner hilft Li Na

Die deutschen Tennisstars sind bei den Australian Open alle gescheitert. Doch der Masseur und Fitmacher Alex Stober träumt vom großen Triumph – er betreut die Finalistin aus China.
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Sie vertraut auf den deutschen Physio: Die Chinesin Li Na.
dpa Sie vertraut auf den deutschen Physio: Die Chinesin Li Na.

Die deutschen Tennisstars sind bei den Australian Open alle gescheitert. Doch der Masseur und Fitmacher Alex Stober träumt vom großen Triumph – er betreut die Finalistin aus China.

MELBOURNE Längst haben sich Deutschlands Tennisspieler aus Melbourne verabschiedet, von den Australian Open und von ihren Hoffnungen, beim ersten Grand Slam der Saison eine tragende Rolle einzunehmen. Doch ein Deutscher harrt immer noch auf dem Turniergelände am Yarra River aus, ein leicht ergrauter, äußerst drahtiger und agiler Anfangs-Vierziger aus München: Alex Stober heißt der letzte Mohikaner, ein Mann, dem in der Branche der Ruf vorauseilt, heilende und fitmachende Hände zu besitzen.

Nach zehn Jahren im Dienste der Profiorganisation ATP und Privatjobs bei Cracks wie Gustavo Kuerten, Pete Sampras und Tommy Haas steht der Weltenbummler gerade in Diensten der chinesischen Australian Open-Finalistin Li Na. Und auch die schwärmt über den Bajuwaren mit notorischer Kneterfahrung: „Jahrelang hatte ich immer mit Verletzungen zu tun. Jetzt bin ich topfit, kann auch härteste Matches durchstehen“, sagt die 28-Jährige, die im Melbourne-Endspiel am Samstag (9.30 Uhr, Eurosport live) auf Belgiens wackere Tennismutter Kim Clijsters trifft.

Stober beschreibt sich als „positiven, hart arbeitenden und grundehrlichen Typ“

Stober hatte in den letzten Jahren ein erfolgreiches Gespann mit dem schwedischen Trainer Thomas Hogstedt gebildet – erst bei Altmeister Tommy Haas, dann auch für den chinesischen Tennisverband und für dessen stärkste Botschafterin Li Na. Weil Hogstedt sich nebenbei um die Neuausrichtung der Trainingsakademie des Bayerischen Tennisverbandes in Oberhaching, wurden Li Na und Ehemann Jiang Shan auch des Öfteren dort gesichtet. „Ich mag Deutschland und die Menschen dort sehr gern“, sagt Li. Als Hogstedt vor dieser Saison einen neuen Job bei Maria Scharapowa antrat, der kapriziösen Centre Court-Grazie aus Russland, wurde die Tennis-AG auseinandergesprengt. Der simple Grund: Stober ist nicht gerade ein glühender Bewunderer der „Königin der spitzen Schreie“ (The Guardian). Jetzt tourt er alleine mit Li Na und deren Ehemann.

Als „positiven, hart arbeitenden und grundehrlichen Typ“ beschreibt sich der Fitmacher, der im Auftrag verschiedener Tennis-Herren und -Frauen schon einige Male den Erdball umrundet hat. Der jüngste Erfolg von Li Na kommt für Stober zur rechten Zeit am rechten Platz, schließlich sind die Australian Open schon immer sein „Lieblingsturnier“ gewesen. Nicht zuletzt auch, weil man „hier so schön den deutschen Winter“ hinter sich lassen kann.

Welch guten Ruf Stober in der Szene genießt, bewies einst die Anfrage des großen Sampras, doch in sein Team einzusteigen. Da ließ sich der Münchner nicht bitten und tourte mit „Pistol-Pete“ durch die Weltgeschichte: „Eine faszinierende Zeit“ sei es gewesen, sagt Stober, „eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen durfte“. Als Stober mit Freund Tommy Haas zusammenarbeitete, jammerte der schnell den verpassten Möglichkeiten hinterher: „Wenn ich Alex schon früher dabei gehabt hätte, wäre mir sicher manches erspart geblieben.“ Manche Verletzung, manch überlange Zwangspause, manch schmerzvolle Rehabilitationszeit.

Jörg Allmeroth

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