Ein historischer Tag für Neureuther, Dopfer und Luitz

Wechselbad der Gefühle bei den deutschen Ski-Rennläufern: Das Riesenslalom-Trio um Felix Neureuther fährt so gut wie nie, die Abfahrer hingegen enttäuschen.
dpa |
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Alta Badia/München - Felix Neureuther, Fritz Dopfer und Stefan Luitz grinsten sich eins – und sie hatten auch allen Grund dazu: Das deutsche Riesenslalom-Trio geht mit einem historisch starken Ergebnis in die Weihnachtspause. Im italienischen Alta Badia belegten Dopfer, Neureuther und Luitz beim 21. Sieg von Marcel Hirscher aus Österreich die Plätze vier, fünf und acht. Drei deutsche Männer unter den ersten Acht – das hatte es noch nie gegeben in viereinhalb Jahrzehnten Ski-Weltcup.

"Wir sind eine echt gute Truppe", sagte Neureuther, der mit nach wie vor lädiertem Rücken und kaputtem Daumen auf der traditionell anspuchsvollen Piste "Gran Risa" in Stern im Gadertal unterwegs war. Hirscher, der Franzose Alexis Pinturault (0,35 Sekunden zurück) sowie Weltmeister Ted Ligety (USA/ 0,58) waren "eine Liga für sich, aber dahinter kommen gleich wir Deutschen", ergänzte Neureuther nicht ohne Stolz – und die anderen beiden nickten dazu erfreut.

Für Olympia sind das keine schlechten Aussichten. Glücklich waren die Drei am Ende alle – jeder auf seine Art. Fritz Dopfer, weil er vor diesem traditionsreichen Rennen eine neue Bindungsplatte auf die Skier geschraubt hatte – es schien wie ein Akt der Befreiung. Stefan Luitz wirkte erleichtert, weil der achte Rang eine "Bestätigung war" für den dritten Rang eine Woche zuvor in Val d'Isère. Und Neureuther unter anderem, weil "jetzt Weihnachten ist" und er seine Blessuren ein wenig pflegen kann.

Überhaupt erst einmal waren drei deutsche Ski-Rennläufer im seit 1967 ausgetragenen Weltcup unter die ersten Zehn gefahren, das waren am 11. Januar 1990 bei der Abfahrt im österreichischen Schladming Stefan Krauss (6.), Markus Wasmeier (9.) und Hansjörg Tauscher (10.) gewesen.

"Extrem gut verkauft, extrem ansprechend", lobte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier das muntere Trio – ergänzte aber auch mit kritischem Blick auf das Rennen am Tag zuvor zuvor: "Bei den Abfahrern kommen wir keinen Schritt weiter." In der Tat: Nach ansprechenden Trainingsleistungen hatten die deutschen Starter bei der Abfahrt im Grödnertal extrem enttäuscht. Tobias Stechert aus Oberstdorf war auf Rang 29 noch der schnellste gewesen. Stephan Keppler (Ebingen), der als Einzelkämpfer gute Resultate nachweisen muss, um weiterhin Startplätze zu erhalten, belegte Rang 34. Noch schlechter erging es Josef Ferstl (Hammer/46.), Klaus Brandner (Königssee/50.), Andreas Sander (Ennepetal/57.) und Andreas Strodl (Partenkirchen/60.)

Zum Abfahrtssieg auf der "Saslong" fuhr Erik Guay, im Februar 2011 Weltmeister in Garmisch-Partenkirchen. Für den 32 Jahre alten Kanadier war es erst der vierte Sieg im Weltcup und der erste seit März 2010, ebenfalls erreicht in Garmisch-Partenkirchen. Guay lag nur knapp vor Kjetil Jansrud (Norwegen/0,12 Sekunden zurück). Rang drei belegte Johan Clarey (Frankreich), Rang vier Aksel Lund Svindal (Norwegen, am Freitag Gewinner des Super-G. Svindal führt weiter den Gesamtweltcup an.

 

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