Ein Fall für die Couch

„Grotesk!” Bauermanns Team verliert das zehnte Auswärtsspiel. Hilft nun ein Sportpsychologe?
Julian Galinski |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

FRANKFURT Für einen Moment hatte Dirk Bauermann an den Sieg geglaubt: Jan Jagla hatte den FC Bayern im dritten Viertel des Spiels bei den Frankfurt Skyliners mit einem Dreier auf fünf Punkte Rückstand herangebracht. „Ich war mir sicher, wir drehen das Ding”, sagt Bauermann. Das Gegenteil war der Fall: Frankfurt zog weiter davon und gewann am Ende 68:49.


Die Bayern spielten mutlos, ideenlos, zerfahren. Die Trefferquote 17 von 58 (29,3 Prozent): eine Katastrophe. Zehn Auswärtsspiele haben sie nun in der laufenden Saison schon verloren, neun davon in Serie. Die Mannschaft ist auf den achten Platz abgerutscht. In Frankfurt erzielten die Bayern so wenig Punkte wie noch nie, verloren mit der bisher höchsten Differenz. Ein neuer Tiefpunkt in der sportlich doch enttäuschenden Saison. Und das nur drei Tage nach dem überzeugenden 87:83 zu Hause gegen den Tabellenzweiten Ulm.


„Das ist grotesk, ich habe das in 22 Jahren nicht erlebt”, sagt Bauermann. „Wir haben ein Heim- und ein Auswärtsgesicht.” Zusammen ergibt das einen äußerst akuten Kampf um die hinteren Playoff-Plätze – mit ungewissem Ausgang. Denn auswärts hat die Mannschaft jegliches Selbstvertrauen verloren. „Das Problem hat sich verselbstständigt”, sagt Bauermann. „Und wir werden überall und auch zurecht mit der Niederlagenserie konfrontiert, an der Tankstelle oder beim Bäcker.”


Mittlerweile ist er auch recht ratlos geworden, was die Lösung des Problems betrifft. Natürlich, er werde mit seiner Mannschaft weiter mit „absoluter Sturheit und Hartnäckigkeit” arbeiten, sagt Bauermann. Aber er stellt auch fest: „Die Gründe für die Niederlagenserie haben mit Basketball an sich nichts zu tun.” Deshalb werden die verunsicherten Bayern-Profis wohl bald auf der Psychologen-Couch liegen. „Wir denken sehr intensiv darüber nach, ob uns ein Sportpsychologe in unserer Situation Tipps geben kann”, sagt Bauermann. Vorausgesetzt, die Person bringe „große Seriosität und Professionalität” mit.


Jedoch verlangt die Auswärtsschwäche eine schnelle Lösung: Drei der kommenden vier Spiele finden in fremden Hallen statt. Ein paar Siege dort sind Pflicht für die Playoff-Qualifikation. „Ich erwarte ein Rennen bis zum letzten Spieltag”, sagt Bauermann. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.