Ein bisschen trainieren und viel schweigen
Seit gestern arbeitet Berkant Göktan an der Grünwalder Straße am Comeback. Er sagt, es gehe ihm gut – aber er wirkt anders. Gegen Duisburg in drei Wochen soll der Deutsche-Türke wieder spielen.
MÜNCHEN Nein, 1860-Star Berkant Göktan sah gestern noch nicht so aus, wie man sich einen Heilsbringer üblicherweise vorstellt. Dazu war sein Gesicht zu fahl, sein Blick zu trüb. Erstmals nach einer 14-tägigen Pause, zu der ihn ein Müdigkeits– und Erschöpfungssyndrom gezwungen hatte, trainierte Göktan wieder an der Grünwalder Straße.
Zuletzt war er in Weilheim gewesen, im „Ganzheitlichen Zentrum für Psychotherapie“ unter der Aufsicht von Löwen-Mentaltrainer Alfred Böswald (AZ berichtete). Der befand, es sei an der Zeit, dass Göktan wieder an die Mannschaft herangeführt würde.
Und so trainierte der Torjäger a.D. erst im Kraftraum und absolvierte anschließend einige Ballübungen mit Rekonvaleszent Benny Schwarz. Fragen nach seinem Befinden und den Gründen zu seiner Auszeit beantwortete er mit nur einem Satz: „Mir geht’s gut.“
Der Verein gab später eine Pressemitteilung heraus, in der Göktan etwas ausführlicher zitiert wurde. Dort hieß es: „Ich bitte zu respektieren, dass ich mich in Ruhe auf mein sportliches Comeback beim TSV 1860 vorbereiten will. Die Pause hat mir sehr gut getan. Meine volle Konzentration gilt jetzt meiner Weiterentwicklung. Wenn ich glaube, dass der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich auch wieder Stellung beziehen.“
Psychologe Alfred Böswald, der gestern ebenfalls zum Trainingszentrum gekommen war, sagte: „Dass sich Berkant sehr gut entwickelt hat, sieht man. Ich bin froh, dass er sich diese Auszeit genommen hat.“
Ein schnelles Comeback von Göktan schon in Ahlen (Sonntag, 14 Uhr) ist freilich ausgeschlossen. Trainer Marco Kurz: „Berkant soll sich in Ruhe in Form bringen. Er konzentriert sich darauf, dass er nach der Länderspielpause wieder einsatzfähig ist.“ Das ist in drei Wochen.
O. Griss, R. Franke
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