Zwischenziel erreicht: Was ist für den EHC in den Playoffs möglich?

München – Bescheidenheit ist zwar bekanntlich eine Zier, wer sich aber bescheidene Ziele setzt, der ist auch viel zu schnell mit dem Erreichten zufrieden. (Selbst-)Zufriedenheit wiederum ist der größte Feind des Erfolges.
Deswegen gibt Don Jackson, privat ein durch und durch bescheidener Mensch, in seinem Arbeitsleben ganz und gar unbescheidene Ziele aus. "Ich will jedes Spiel gewinnen. Immer. Und wer alle Spiele gewinnen will, kann auch nur ein echtes Ziel haben: Meister zu werden", sagte der Trainer des EHC Red Bull München der AZ vor dieser Saison, "wir haben kleine und große Ziele. Natürlich wollen wir uns auch in dieser Saison wieder für die Champions League qualifizieren und das Heimrecht für die Playoffs sichern."
Nun, der klare 6:1-Erfolg des EHC bei den Pinguins Bremerhaven (Tore München: Justin Schütz (2), J.J. Peterka (2), Maximilian Kastner, Trevor Parkes) bescherte Jackson, dem mit acht Meisterschaften mit Abstand erfolgreichsten Trainer der DEL-Geschichte, die Erfüllung dieser Etappenziele. Die Red Bulls sind damit auch in der kommenden Spielzeit einer der deutschen Vertreter in der Champions League und in der Best-of-three-Serie im Viertelfinale der Playoffs (gegen den viertplatzierten der DEL-Gruppe Süd) hat sich der EHC auch das Heimrecht gesichert. Was auch immer dies in Zeiten, in denen die Spieler aufgrund der Corona-Pandemie vor leeren Rängen stattfinden, wert ist.
EHC mit der heißeste Anwärter auf den Titel
"Bremerhaven ist besser ins Spiel gekommen und auch gleich in Führung gegangen. Das war ein bisschen ein Weckruf für uns. Wir sind im zweiten Drittel richtiggehend aufgewacht und haben dann auch sehr, sehr schöne Tore erzielt. Damit haben wir ihnen letztlich den Wind aus den Segeln genommen. Der Sieg war verdient. Ich kann meinen Spielern nur ein Kompliment machen, wie sie hier auswärts den Sieg bei einem sehr starken Gegner geholt haben", sagte Jackson vor der drittletzten Partie seiner Mannschaft in der Hauptrunde bei den Grizzlys Wolfsburg um Ex-EHC-Coach Pat Cortina, das die Gastgeber am Dienstagaband locker mit 5:1 für sich entschieden.
Der EHC, der in dieser Saison eine sportliche Achterbahnfahrt mit vielen Tiefen hinter sich hat, hat sich rechtzeitig vor Beginn der Playoffs wieder in meisterliche Form geschossen und dürfte in der Form, die Konrad Abeltshauser & Co. in den Spielen seit dem 3:8-Debakel Ende März in Iserlohn an den Tag legen, mit der heißeste Anwärter auf den Titel sein. Alles andere gilt in München ja eh als verlorene Saison.